Brühl. .

Auch zwei Tage nach dem Explosionsunglück in Brühl mit drei Toten ist die Ursache weiterhin unklar. Ob Gas die Explosion verursacht haben könnte, steht nach Angaben von Experten bisher nicht fest.

Auch zwei Tage nach dem Explosionsunglück in Brühl mit drei Toten ist die Ursache weiterhin unklar. Nachdem die Sicherungs- und Abbrucharbeiten an der Unglücksstelle beendet wurden, konnten am Montag die Ermittlungen aufgenommen werden. Bis dahin war ein gefahrenloses Betreten des Grundstückes nicht möglich gewesen. Zur Klärung der Unglücksursache hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen eingesetzt.

Mit ersten Ermittlungsergebnissen kann nach Angaben des Brühler Bürgermeisters Michael Kreuzberg (CDU) erst in einigen Tagen gerechnet werden. Zunächst müssten die Trümmer geräumt werden, um bis zu den Kellerräumen vorzustoßen. Der abtransportierte Bauschutt werde untersucht. Ob Gas die Explosion verursacht haben könnte, steht nach Angaben von Experten bisher nicht fest. Zwar war das eingestürzte Haus an das Gasnetz angeschlossen, kurz nach dem Unglück hat die Feuerwehr an der Unglücksstelle jedoch kein freigesetztes Gas gemessen. Zeugen hatten berichtet, dass der bei der Explosion getötete Familienvater in den Stunden vor dem Unglück Handwerksarbeiten im Keller vorgenommen hatte. Dort hielt er sich auch zum Zeitpunkt der Explosion auf.

„Offene Wunde im Herzen von Brühl“

Kreuzberg zeigte sich tief bestürzt über das Explosionsunglück vom Wochenende. „Eine offene Wunde klafft im Herzen Brühls“, sagte er. Die besondere Anteilnahme gelte dem leicht verletzten Zwölfjährigen und seinem 15-jährigen Bruder, der während des Einsturzes nicht zu Hause war. Die beiden überlebenden Jungen befinden sich derzeit bei einem Onkel und einer Tante, die in der Umgebung wohnen. Beide stünden einstweilen unter der Vormundschaft des Jugendamtes, sagte Kreuzberg. Am Dienstag soll innerhalb der Familie beratschlagt werden, ob die Angehörigen in der Lage sind, die Kinder dauerhaft aufzunehmen.

Stadt richtet Spendenkonto ein

Um den beiden Hinterbliebenen eine schnelle und unbürokratische Hilfe zu ermöglichen, hat die Stadt ein Spendenkonto eingerichtet. Bis Montagnachmittag gingen dort bereits 6.000 Euro ein. Von Vereinen und Institutionen gibt es zudem Angebote für Benefizkonzerte und andere Hilfsaktionen. „Den Schmerz über den Verlust der allernächsten Angehörigen können wir nicht lindern, aber das materielle Fundament für eine Zukunft der beiden Jungen können wir gemeinsam legen“, sagte Kreuzberg.

Bei der Explosion der dreigeschossigen Doppelhaushälfte waren am Samstagabend vier Mitglieder der Familie verschüttet worden. Der Zwölfjährige wurde zwei Stunden später leicht verletzt gerettet. Am Sonntag konnten ein 45-jähriger Mann, dessen 47 Jahre alte Lebensgefährtin und ein 10 Jahre altes Mädchen nur noch tot geborgen werden. Die stark beschädigte Haushälfte war zuvor von der Feuerwehr abgerissen worden. Am Montag sollten die drei Leichen obduziert werden. (dapd)