Brühl. .

Nach der Explosion eines Hauses in Brühl hat die Feuerwehr eine zweite Leiche in den Trümmern gefunden. Über die Ursache der Explosion herrschte weiter Unklarheit. Die Feuerwehr sucht weiterhin nach einem zehnjährigen Mädchen.

Nach der schweren Explosion in einem Wohnhaus in Brühl haben die Rettungskräfte am Sonntag zwei Todesopfer aus den Trümmern geborgen. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich vermutlich um den im Haus lebenden Familienvater und seine Lebensgefährtin. Eine Tochter der Familie werde noch unter den Trümmern vermisst, sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP.

Die Frau wurde am Sonntagmorgen unter den Trümmern entdeckt, den Mann fanden die Rettungskräfte um die Mittagszeit. Das Familienhaus war am Samstag nach einer schweren Explosion zu zwei Dritteln eingestürzt, vier Familienmitglieder wurden verschüttet. Ein zwölfjähriger Junge war am Samstag leicht verletzt gerettet worden. Er wurde in einem Krankenhaus medizinisch und psychologisch betreut. Sein 15-jähriger Bruder war am Abend der Explosion nicht zu Hause und blieb mithin unverletzt. Auch er wird betreut.

Am Sonntagnachmittag hat die Feuerwehr angefangen, die Reste des explodierten Wohnhauses abzureißen. Damit sollte vermieden werden, dass das Gebäude bei der Suche nach der letzten vermissten Person unkontrolliert zusammenstürzt und Rettungskräfte verletzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Die Trümmer sollten Stück für Stück auf einen Container-Sattelzug verladen und abtransportiert werden.

Im Anschluss an die Beseitigung der Trümmer wollten die Rettungskräfte weiter im Kellerbereich des Hauses nach dem noch vermissten zehnjährigen Mädchen suchen.

Rätselraten über Unglücksursache

Über die Ursache der Explosion herrschte weiter Unklarheit. Spekulationen, dass Gas explodiert sei, wollte die Feuerwehr nicht bestätigen. Ein Sprecher sagte lediglich, es sei „große Energie freigeworden“. Ein Sachverständiger schloss indessen bereits am Samstag Baumängel oder Materialermüdungen an dem Gebäude aus. Das Nachbargebäude war durch die Explosion nicht beschädigt worden, die Bewohner wurden dennoch zur Sicherheit bei Bekannten oder in einem Hotel untergebracht.

Noch in der Nacht hatten sich der Bürgermeister von Brühl, Michael Kreuzberg (CDU), sowie NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) selbst ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an der Unglücksstelle gemacht. „Wir geben die Hoffnung nicht auf und kämpfen weiter um das Leben der Vermissten“, sagte Kreuzberg. (afp/dapd)