Peking. .

Mit Blick auf die für Freitagmittag geplante Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo hat die Regierung in Peking ausländische Fernsehsender blockieren lassen. Auch das Internet ist reglementiert.

Mit Blick auf die für Freitagmittag geplante Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo hat die Regierung in Peking ausländische Fernsehsender blockieren lassen. Sowohl der US-Nachrichtensender CNN als auch die britische BBC wurden am Freitag mit Unterbrechungen abgeschaltet, der Zugang zu den Internetseiten beider Sender sowie zum norwegischen Sender NRK war bereits am Donnerstag blockiert. In China nutzen mehr als 420 Millionen Menschen das Internet, das allerdings einer strengen Zensur unterliegt.

„Die Leute im Nobelpreiskomitee müssen zugeben, dass sie in der Minderheit sind“, sagte die chinesische Außenamtssprecherin Jiang Yu. „Die Chinesen und die überwältigende Mehrheit der Menschen in der Welt lehnen es ab, was sie tun.“ Zugleich kritisierte Jiang eine Resolution des US-Repräsentantenhauses vom Mittwoch, in der Liu gewürdigt und China zur Freilassung politischer Gefangener aufgefordert worden war, als „arrogant“ und „unangemessen“. Die nationalistische chinesische Zeitung „Global Times“ deutete eine „Verschwörung“ des Westens gegen Peking an.

Die Zeremonie zur Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo soll in Lius Abwesenheit stattfinden. Die chinesischen Behörden wollen auch Lius Frau nicht zu der Zeremonie reisen lassen. Liu war im Dezember 2009 wegen Untergrabung der Staatsgewalt in China zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. (afp)