Brüssel. .

Die Euro-Länder halten ihre Krisenabwehr für ausreichend. Derweil schwelt der Zoff um gemeinsame europäische Schuldverschreibungen („Euro-Bonds“) weiter.

Die Euro-Länder halten ihre Krisenabwehr für ausreichend. Derzeit müsse der Rettungsschirm nicht vergrößert werden, sagte der Chef der Eurogruppe – der 16 Länder, die den Euro eingeführt haben - Jean-Claude Juncker in Brüssel. Derweil schwelt der Zoff um gemeinsame europäische Schuldverschreibungen („Euro-Bonds“) weiter.

Wie Juncker gab sich auch der Chef des Euro-Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling, zuversichtlich. Zwar habe Irland um milliardenschwere Kreditgarantien gebeten. Doch der Rettungsschirm sei groß genug, falls noch andere klamme EU-Länder Schutz brauchten. Die Irland-Hilfen, die die EU-Finanzminister nun offiziell genehmigten, beanspruchten „deutlich weniger“ als ein Zehntel der Kapazität der Euro-Krisenabwehr.

EU-Länder uneins

Die EU-Länder sind uneins, ob ihre 750 Milliarden Euro schwere Krisenabwehr ausreicht. Belgiens Finanzminister Didier Reynders hätte nichts gegen eine Aufstockung, Deutschland aber schon.

Zugleich schwelt der Streit um Euro-Bonds weiter. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) monierte: „Es macht keinen Sinn, ständig neue Debatten voranzutreiben.“ Die Politik müsse sich darauf konzentrieren, Beschlossenes in die Tat umzusetzen. Für die Zukunft schloss er europäische Anleihen aber nicht aus: „Ich bin bereit, darüber nachzudenken.“ Voraussetzung dafür sei, dass die EU politisch stärker zusammenwachse.

Schäuble schließt Euro-Bonds künftig nicht aus

Die Diskussion um eine gemeinsame europäische Geldanleihen ist aus Sicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verfrüht. „Es macht keinen Sinn, ständig neue Debatten voranzutreiben“, sagte er am Dienstag nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Die Politik müsse sich darauf konzentrieren, Beschlossenes in die Tat umzusetzen. Derweil schwelt der Streit um den Weg aus der Euro-Krise weiter.

Schäuble erteilte zwar gemeinsamen staatlichen Schuldverschreibungen („Euro-Bonds“) derzeit eine Absage. Für die Zukunft schloss er Euro-Anleihen aber nicht aus: „Ich bin bereit, darüber nachzudenken.“ Voraussetzung für diese Schuldverschreibungen sei jedoch, dass die Europäische Union politisch stärker zusammenrücke.

Die Idee der Euro-Bonds, die in den 1990ern auftauchte, sorgt für Streit in Europa. Der Chef der Eurogruppe - der 16 EU-Länder, die den Euro eingeführt haben - Jean-Claude Juncker und Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti hatten für Euro-Bonds zusätzlich zu Staatsanleihen plädiert. Kritik daran kam unter anderem aus der Europäischen Zentralbank (EZB). „Jeder Staat muss für seine eigenen Schulden haften“, sagte EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark der „Süddeutschen Zeitung“.