Essen. Das Video erschüttert die Welt: Es zeigt das Sterben einer jungen Frau, die angeblich "Neda" heißt und bei einer Demo der Opposition angeschossen worden sein soll. Ob die Geschichte stimmt, lässt sich derzeit kaum prüfen. Sicher ist jedoch: Das Video ist zum Symbol des Widerstandes geworden.
Die Redaktion von DerWesten hat lange darüber diksutiert: Soll man dieses Video den Usern zumuten? Es ist brutal, blutig, grausam in seiner Wirkung. Und darf man es dem Opfer und den Hinterbliebenen zumuten? Glaubt man den - derzeit unprüfbaren - Quellen, dann zeigt es eine junge Frau, die gerade stirbt - an einem Schuss, den angeblich marodierende Milizen des Regimes abgegeben haben. Und derjenige, der sie in dieser Situation gefilmt hat, hält drauf, filmt das blutüberströmte Gesicht, den glasig werdenden Blick - man kann dies für Voyeurismus halten. Und im Normalfall entscheiden wir in solchen Fällen immer gegen die Abbildung oder Ausstrahlung: Kein Blut, keine Opfer.
Doch Neda ist mittlerweile zu einem politischen Fanal geworden, einem ikonografischen Symbol für den Widerstand der Oppositionsbewegung im Iran - in etwa so, wie es der Mord an Benno Ohnesorg für die 68er-Bewegung gewesen ist. Nedas Foto ist mittlerweile das Bild, das die Demonstranten auf ihren Plakaten zeigen, um gegen das konservative Establishment zu protestieren, auf dessen Geheiß ganz offensichtlich die Wahlen manipuliert wurden.
Und deshalb, denken wir, sollte der User wissen, um was es geht, wenn weltweit von Neda gesprochen wird: