Gorleben. Bei strahlendem Herbstsonnenschein protestieren in Gorleben rund 7000 Menschen gegen den Atomtransport in das Zwischenlager. Auch der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele marschiert mit. Die große Beteiligung verdankt die Demo seiner Meinung nach vor allem einer Frau: Angela Merkel.

0021282750-0052104421.JPG
© AFP

Mit massiver Polizeibegleitung protestieren in Gorleben derzeit rund 7000 Demonstranten gegen den Atommülltransport aus Frankreich. Er soll in den nächsten Stunden das Zwischenlager erreichen. Die Straßen rund um den Ort sind komplett dicht; 120 Traktoren rollen beim Protestmarsch mit.

"Schützt nicht den Castor, schützt uns" steht auf Transparenten, mit denen sich die Demonstranten an die Polizisten wenden. Allein aus NRW sind rund 1400 Einsatzkräfte an der Aktion beteiligt. Nachdem es in der Nacht in Metzingen vier Festnahmen gegeben hatte, ist die Lage in Gorleben bisher entspannt: Mitglieder der Umweltorganisation "Robin Wood" sind auf Bäume geklettert und lassen von dort Banner flattern, viele Menschen tragen Aufkleber oder Buttons mit Sonnenmotiv und dem Slogan "Atomkraft - nein danke!"

Zu den Demonstranten gehört auch der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele. Der Bundestagsabgeordnete lobte die große Beteiligung und machte dafür die Bundeskanzlerin verantwortlich: "Angela Merkel hat daran einen großen Anteil, weil sie einen Knicks vor den Atomkonzernen gemacht hat", sagte Ströbele. Die Kanzlerin wolle die Atomkraft in Deutschland wieder hoffähig machen. Hinzu komme das Beispiel Asse, das zeige, dass man Atommüll nicht sicher lagern könne. In der Schachtanlage Asse war Atommüll gelagert worden, später entdeckte man dort radioaktive Laugen.

Mehr zum Thema: