Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il hat es noch einmal geschafft, auf sich aufmerksam zu machen. Erst vor ein paar Tagen schockierten seine Techniker die Weltöffentlichkeit mit der Enthüllung einer neuen Uran-Anreicherungsfabrik, in der auch Material für Atombomben produziert werden kann. Jetzt ließ er seine Armee auf eine von Südkoreanern bewohnte Insel feuern. Es gab Tote und Verletzte. Solche Aktionen und damit verbundene haarsträubende Drohungen gegenüber jedem, der es wagen sollte, Nordkorea anzugreifen, sind nicht ungewöhnlich für das Regime in Pjöngjang. So weit, so schlecht.

Doch es kommt noch schlimmer: Nordkorea hat wieder einmal gezeigt, wie einfach es ist, sich das Know-How und die Maschinen für die Entwicklung von Atomwaffen zu besorgen. Ein großer Teil dieses Wissens und der Geräte sind unter dem Deckmantel der zivilen Atomenergie zu beschaffen. Und nicht nur Regierungen wie die in Pjöngjang sind hinter der Atombombe her. Dass die nordkoreanischen Militärs Atom-Technik nicht nur eifrig kaufen, sondern auch an jeden verkaufen, der nur genug Geld dafür zahlt, ist zu befürchten.