Berlin..

Türken in Deutschland sorgen meist deutlich weniger für ihr Alter vor als die Bevölkerung insgesamt. Die Folge: Als Rentner sind sie nicht ausreichend abgesichert. Besonders dramatisch ist die Lage bei den Frauen.

Den 2,5 Millionen Türken in Deutschland droht Altersarmut. Das zeigt eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. In Deutschland lebende Türken haben laut der vorliegenden Studie einen deutlich geringeren gesetzlichen Rentenanspruch, als ihre deutschen Mitbürger. Im Jahr 2008 bezog ein türkischer Mann im Monat eine Durchschnittsrente von 703 Euro, ein Deutscher erhielt dagegen ein monatliches Ruhestandsgehalt von 1057 Euro. Bei den türkischstämmigen Frauen sah es sogar noch schlechter aus. Sie mussten im Schnitt mit einer monatlichen Rente von 356 Euro auskommen.

Viele planen im Alter Umzug in die Türkei

„Hierfür sind vor allem unstetige Erwerbsbiografien, Frühverrentung und niedrige Löhne verantwortlich“, erklärt Dirk Halm vom Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung an der Universität Duisburg-Essen, die das Deutsche Institut für Altersvorsorge bei der Studie unterstützt hat.

Private Vorsorge müsste daher insbesondere für die in Deutschland lebenden Türken eine wichtige Rolle spielen. Die Realität sieht aber anders aus. Im Rahmen der Untersuchung wurden repräsentativ 1007 in Deutschland lebende Türken zu diesem Thema befragt. Obwohl 85 Prozent der Befragten glauben, dass die gesetzliche Rente nicht zur Erhaltung ihres Lebensstandards ausreichen wird, spart die Hälfte von ihnen nicht. Ein großer Teil hofft, die Rentenlücke im Alter durch einen Umzug in die preisgünstigere Türkei schließen zu können. Von den heutigen türkischen Rentnern setzt aber nur jeder siebte diese Vorhaben in die Tat um.