Düsseldorf. .
Immer mehr Studenten in NRW müssen zur Finanzierung ihres Studiums auch während der Vorlesungszeit durchgängig jobben. Daneben erhalten immerhin 48 Prozent der Studierenden Geld der Eltern.
Nach einer Studie des Deutschen Studentenwerks ist der Anteil der regelmäßig erwerbstätigen Studenten in den letzten drei Jahren von 33 auf 39 Prozent gestiegen. 66 Prozent arbeiten weniger als zehn Stunden pro Woche. Nach Angaben des Generalsekretärs des Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde, liegt der Anteil der Studenten in NRW, die weiter bei den Eltern leben, mit 28,7 Prozent um sechs Prozent höher als im Bundesvergleich. Meyer von der Heyde führt die hohe Quote der „Heimschläfer“ auch auf die Studiengebühren in NRW zurück.
Gerade Studierende aus bildungsfernen Elternhäusern müssen sich ihre Studiengebühr weitgehend selbst erarbeiten. In 60 Prozent der bildungsnahen Familien hingegen zahlen Eltern die Studiengebühren in NRW. „Die Studienfinanzierung ist schwieriger geworden“, weiß der Generalsekretär. Im Durchschnitt verfügen NRW-Studenten über monatliche Einnahmen von 833 Euro. Allerdings trügt die Statistik: Rund 18 Prozent haben weniger als 600 Euro zur Verfügung, an Fachhochschulen sind dies sogar 21 Prozent.
Die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, Ruth Seidl, sieht in den Zahlen eine Bestätigung für die geplante Abschaffung der Studiengebühren in NRW zum Wintersemester 2011/12.. Wenn für 68 Prozent der Studienberechtigten die Studiengebühr eines der wichtigsten Argumente gegen ein Studium sei, bedeute deren Abschaffung einen Erfolg.
Nach Angaben des Studentenwerks erhalten 24,7 Prozent der Universitätsstudierenden in NRW eine Bafög-Förderung. Von den FH-Studenten werden sogar 32,2 Prozent mit Bafög gefördert. Nur rund drei Prozent der NRW-Studenten genießen ein Stipendium, Kfw-Studienkredite nehmen gerade einmal vier Prozent in Anspruch.