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Bei drei Grubenunglücken auf dem Globus wurden zahlreiche Bergleute eingeschlossen. Während es in Neuseeland kaum noch Hoffnung für die Kumpel gibt, konnten Rettungskräfte in China 29 Minenarbeiter retten. In Suriname gab es bereits Tote.
Nach einer Überschwemmung in einem Kohlebergwerk im Südwesten von China haben die Rettungskräfte am Montag alle 29 eingeschlossenen Bergleute geborgen. Das Staatsfernsehen übertrug die 24 Stunden dauernde Rettungsaktion. Menschenmassen erwarteten die Kumpel am Eingang der Mine.
Die Menge klatschte jedes Mal Beifall und brach in Jubel aus, wenn wieder einer der Bergleute, barfüßig und nackt, nach oben gebracht wurde. Sanitäter wickelten die Geretteten in Daunendecken, auf Bahren wurden sie umgehend zu den bereitstehenden Krankenwagen transportiert. Die Bergleute trugen Sonnenbrillen, um ihre Augen nach der Zeit unter Tage vor dem Licht zu schützen. Ursprünglich war von 28 Vermissten ausgegangen worden. Die Zahl wurde am Montag jedoch nach oben revidiert, nachdem die Rettungsmannschaften erstmals Kontakt mit den Eingeschlossenen herstellen konnten.
Die Bergleute waren am Sonntag in der Batian-Mine in der Provinz Sichuan von den Wassermassen überrascht worden. 13 Kumpel konnten sich retten. Die Ursache für die Überschwemmung war zunächst nicht bekannt. In die Mine in der Stadt Neijiang waren den Angaben zufolge etwa 4.000 Kubikmeter Wasser eingedrungen.Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, die Batian-Mine 150 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Chengde sei vorübergehend außer Betrieb gewesen, weil sie von einer jährlichen Kapazität von 50.000 Tonnen auf 60.000 Tonnen erweitert werden sollte. Die Kumpel hätten sich am Sonntag unter Tage aufgehalten, um Sicherheitsarbeiten durchzuführen.
Die chinesischen Bergwerke gehören zu den gefährlichsten der Welt. Die meisten Unglücke ereignen sich in kleinen, illegalen Minen. Doch laut Sicherheitsbehörde war die Batian-Mine legal. Im vergangenen Jahr allein kosteten Unglücke in Kohlegruben mehr als 2.600 Menschen das Leben. Kohle macht 70 Prozent der Energieversorgung des Landes aus.
Keine Lebenszeichen in Neuseeland
In Neuseeland rechneten die Rettungstrupps auch mit dem Tod der unter Tage eingeschlossenen Arbeiter, sagte der Leiter des Einsatzes, Gary Knowles, vor Journalisten.Von den 29 Kumpel gibt es seit einer verheerenden Gasexplosion am Freitagnachmittag kein Lebenszeichen. Lediglich zwei Arbeiter konnten sich aus dem Stollen in Sicherheit bringen. Einer von ihnen berichtete von einer „extrem starken Detonation“, die ihm den Boden unter den Füßen weggerissen habe. Als er aufgestanden sei, habe er nur noch „dichten, weißen Rauch“ gesehen, sagte der 24-jährige Daniel Rockhouse, dessen Bruder immer noch unter Tage eingeschlossen ist, der Zeitung „New Zealand Herald“.Wegen der anhaltend hohen Methangas-Konzentration in der Mine konnten bisher noch keine Helfer zu den Verschütteten geschickt werden. Noch am Montag sollte zumindest eine kleine Bohrung fertiggestellt werden, über die Kameras und ein ferngesteuerter Roboter in die Tiefe gelassen werden können. Die Rettungsmannschaften wollen sich so ein besseres Bild von der Lage unter Tage machen
Erdrutsch überrascht illegale Goldschürfer
Ein plötzlicher Erdrutsch in einer Goldmine hat am Samstagabend (Ortszeit) in Suriname mindestens sieben Bergleuten das Leben gekostet. Zwei Kumpel wurden verletzt. Das Unglück ereignete sich im Bezirk Sipaliwini im Osten des südamerikanischen Staates. Ein Sprecher der Mine Surgold LLC erklärte, die Männer hätten illegal nach Gold geschürft. Drei Männer konnten fliehen. Das Bergwerk befindet sich inmitten des Regenwaldes - ein Gebiet, in dem hauptsächlich ethnische Gruppen leben. Nach Angaben der Regierung von Suriname erwirtschafteten die Bergleute im Jahr 2009 fast 16,5 metrische Tonnen Gold. Die Minenarbeiter sind meist illegale Einwanderer aus Brasilien. Einige sind auf der Flucht vor der Polizei oder dem venezolanischen Militär. (afp/dapd)