Berlin. .
Die Rente mit 67 kommt wie geplant. Obwohl derzeit viele Ältere keine Arbeit haben, will die Bundesregierung pünktlich 2012 mit der Heraufsetzung des Rentenalters beginnen. Das sei vertretbar, sagte Sozialministerin von der Leyen am Mittwoch.
Das Bundeskabinett hat nach der Vorlage des ersten Prüfberichts zur Arbeitsmarktlage älterer Menschen das Festhalten an der Rente mit 67 beschlossen. Die schrittweise Anhebung sei „notwendig und auch vertretbar“, sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch in Berlin. Die Beschäftigungslage für über 55-Jährige habe sich deutlich verbessert: „Die Gewinner am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren sind die Älteren gewesen.“
Zahl der Beschäftigten über 60 Jahre steigt
Von der Leyen verwies darauf, dass sich die Erwerbstätigkeit der 60- bis unter 65-Jährigen seit dem Jahr 2000 Jahren verdoppelt und im zweiten Quartal 2010 bei 41,1 Prozent gelegen habe. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren in dieser Altersgruppe dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr 23,4 Prozent. Von der Leyen sagte zu dieser relativ geringen Quote, auch hier habe sich die Zahl seit dem Jahr 2000 verdoppelt: „Wir sind von einem niedrigen Niveau vor zehn Jahren gestartet.“ Mit Blick auf unterschiedliche Berechnungen zur Beschäftigungslage Älterer sagte die Ministerin, alle Zahlen zeigten eine stetige Steigerung, „fast immer eine Verdopplung“.
Die Rente mit 67 sei ohne Alternative, betonte von der Leyen. Dank der höheren Lebenserwartung und der guten Gesundheit der Älteren habe sich die durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 9,9 Jahren im Jahr 1960 auf 18,2 Jahre im Jahr 2009 nahezu verdoppelt. Eine Erhöhung der Beitragssätze zur Finanzierung der Renten, wie vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ins Gespräch gebracht, sei „nicht gerecht und nicht fair“, da dadurch die Jüngeren belastet und Arbeitsplätze vernichtet würden. Auch die Möglichkeit, die Renten zu kürzen, sei „vollständig indiskutabel“. (afp/dapd)