Shanghai. .

53 Menschen sind bei einem Hochhausbrand in der chinesischen Metropole Shanghai ums Leben gekommen. Mehr als 90 weitere wurden verletzt. Das Haus wurde gerade renoviert. Die Behörden nahmen vier Arbeiter fest.

Ein verheerender Hochhausbrand in der chinesischen Millionenmetropole Shanghai hat am Montag 53 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 90 weitere wurden einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge verletzt.

Der Hochhausbrand wurde laut staatlichen Medien von Schweißern ausgelöst, die ohne Genehmigung arbeiteten. Die vier Schweißer wurden am Dienstag festgenommen. An dem 28-stöckigen Gebäude wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt, als das Feuer ausbrach. Mehr als 70 Verletzte wurden am Dienstag noch in Krankenhäusern behandelt. Die chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua meldete unter Berufung auf Augenzeugen, zunächst sei ein Baugerüst in Brand geraten, dann hätten die Flammen auf das Gebäude übergegriffen.

Nach Angaben der Regierung waren mehr als 100 Löschzüge der Feuerwehr im Einsatz. Nach etwa vier Stunden sei der Brand größtenteils gelöscht gewesen. Rettungskräfte würden in dem Hochhaus weiter nach Überlebenden suchen. Zu möglichen Vermissten wurden zunächst keine Angaben gemacht. Xinhua berichtete, in dem Gebäude hätten 156 Familien gewohnt. Mehr als 100 Bewohner seien gerettet worden. Überlebende berichteten, sie seien an dem Baugerüst nach unten geklettert, um den Flammen zu entkommen.

Immer neue Bauprojekte

In Krankenhäusern suchten Menschen nach Angehörigen aus dem Hochhaus. Der Vater einer 30-jährigen Frau, die im 22. Stock des Gebäudes wohnte, konnte den Namen seiner Tochter nicht auf einer vom Krankenhaus erstellten Liste der Überlebenden finden. „Sie rief ihren Mann an und sagte: „Es (das Haus) brennt!““, sagte Wang Zhiliang. Seine Tochter habe noch berichtet, dass sie vor den Flammen vom 22. Stock in den 24. geflohen sei. Aber dann sei die Telefonverbindung abgebrochen, sagte Wang mit Tränen in den Augen. „Das war das letzte, das wir von ihr gehört haben.“

Das Haus wurde der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge in den 1990er Jahren gebaut und vor allem von Lehrern des Bezirks Jing“an bewohnt, viele von ihnen bereits im Ruhestand. Überlebende verbrachten die Nacht in der Sporthalle eines nahegelegenen Seniorenheims.

In Shanghai, wo rund 20 Millionen Menschen leben, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Bauprojekte gestartet worden. Es wurden unter anderem neue Wolkenkratzer und Schnellstraßen gebaut. Allerdings bleiben Bauarbeiten in China weiterhin sehr gefährlich. Im vergangenen Jahr stürzte ein fast fertiges 13-stöckiges Wohnhaus in Shanghai zusammen. Dabei kam ein Arbeiter ums Leben. (dapd)