Biblis. .

Das Atomkraftwerk Biblis B ist derzeit nicht am Netz. Betreiber RWE erklärte das Abschalten mit einem Schaden an einer Turbine. Die Opposition wirft RWE vor, durch das Abschalten Steuern sparen zu wollen.

Der Block B des hessischen Kernkraftwerks Biblis ist am Freitagabend zu einem rund dreiwöchigen außerplanmäßigem Stillstand heruntergefahren worden. Laut Angaben des Kraftwerkbetreibers RWE vom Samstag ist die Ursache für den Stillstand ein Schaden an der Turbine. Sie weise eine Dichtungsleckage auf, teilte RWE mit. Der Vorfall sei nicht meldepflichtig, aber für die Verfügbarkeit der Anlage relevant, hieß es.

Die Turbine soll nun wieder Instand gesetzt werden. Außerdem habe sich das Unternehmen entschlossen, den Stillstand zu nutzen, um rund 150 Prüfungen und Inspektionen an sicherheitstechnisch wichtigen und für die Stromerzeugung relevanten Komponenten durchzuführen. Zudem soll der Reaktor mit 90 neuen Brennelementen beladen werden.

Spart RWE mit der „Panne“ Steuern?

Der Stromkonzern war für den Austausch der Brennelemente in den vergangenen Wochen heftig kritisiert worden. Er wolle durch den vorzeitigen Austausch die Brennstoffsteuer umgehen, lautete der Vorwurf. Da die neue Abgabe auf Brennelemente erst ab Januar 2011 erhoben werde, spare RWE rund 280 Millionen Euro Steuern, sagte beispielsweise die hessische Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei. (dapd)