Die Frauenministerin legt sich mit Alice Schwarzer an. Besser kann man es ja gar nicht machen, wenn man CDU-Politikerin ist und das Heer der jungen, gut ausgebildeten und ehrgeizigen Frauen als Wählerinnen für diese Partei mobilisieren will. Die wollen nämlich schon lange nichts mehr vom Feminismus wissen und halten mal gar nichts von der stets auf Krawall gebürsteten Alice Schwarzer. Latzhosen haben diese jungen Frauen nie gesehen, in ihren Schränken hängen Hosenanzüge.

Das sind nur Symbole? Aber darum geht es doch. Kristina Schröder schmeichelt mit ihrem Interview einem Lebensgefühl. Dem Lebensgefühl einer Frauengeneration, die erst kurz davor steht, ihre schlechten Erfahrungen zu machen: vom Chef nicht mehr ernst genommen zu werden, sobald ein Kind da ist; sich durch die Kitas zu betteln und doch nur auf Wartelisten zu landen.

Wollte man das Heer der Frauen sowie die paar Männer, die das erlebt haben, für sich gewinnen, müsste man familienfreundliche Politik machen. Auch das ist der Job von Frau Schröder. Doch dafür ist kein Geld da. Alle wissen es. Nur die Ministerin darf es nicht zugeben. Um davon abzulenken, legt sie sich mit Alice Schwarzer an.