Hannover. .
Zum Auftakt der 11. EKD-Synode plädiert Bundespräsident Wulff für ein religiöses Miteinander, das in den Schulen beginnt. Im Mittelpunkt des Treffens steht die Wahl des neuen Ratsvorsitzes, für den der rheinische Präses Schneider kandidiert.
Mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Marktkirche in Hannover hat am Sonntag die 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann im Februar stellen sich gleich drei Kandidaten zur Wahl für den 15-köpfigen Rat der EKD. Für den Ratsvorsitz bewirbt sich der rheinische Präses Nikolaus Schneider, der das Amt nach dem Rücktritt Käßmanns kommissarisch übernommen hatte. Außerdem sollen die Gewerkschafterin Edeltraud Glänzer und die Theologie-Professorin Christiane Tietz in das Leitungsgremium der EKD vorrücken. Gewählt wird am 9. November.
Betonung der Glaubensfreiheit
Zum Auftakt der Synode richtete Bundespräsident Christian Wulff ein Grußwort an die versammelten Synodalen. Darin betonte er die Wichtigkeit der Glaubensfreiheit sowie die Möglichkeit junger Menschen, ihren Glauben im staatlichen Religionsunterricht vermittelt zu bekommen. „Für mich ist es selbstverständlich, dass es neben dem klassischen christlichen auch islamischen Religionsunterricht geben sollte - in deutscher Sprache von in Deutschland ausgebildeten Lehrern erteilt“, sagte Wulff. Der Dialog zwischen den Religionen finde nicht allein in klimatisierten Konferenzräumen statt, sondern vor allem an Orten des täglichen Lebens: auf dem Schulhof, auf dem Sportplatz und im Stadtviertel.
Zudem unterstrich Wulff, das erste katholische deutsche Staatsoberhaupt seit mehr als 40 Jahren, die historische Bedeutung des im Christentum verankerten Themas der Nächstenliebe. „Alle Ausgestaltungen des Sozialstaates gehen auch auf Vorstellungen der christlichen Gesellschaftslehre zurück“, sagte der Bundespräsident.
Die Synode der EKD besteht aus 126 Mitgliedern. 106 Synodale werden durch die Synoden der 22 Gliedkirchen gewählt, 20 Synodale beruft der Rat zusätzlich. Dabei werden Personen ausgesucht, die für das Leben der Gesamtkirche und die Arbeit der kirchlichen Werke Bedeutung haben. Neben den Wahlen des neuen Ratsvorsitzenden wird auch der Haushalt für 2011 beraten. (dapd)