Berlin. .

Die Bundesagentur für Arbeit wird trotz sinkender Arbeitslosigkeit auch 2011 mehr ausgeben als sie einnimmt. Allerdings: Die Rücklagen sind aufgezehrt. Deshalb muss die Behörde erstmals ein Darlehen aufnehmen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) plant für das kommende Jahr mit einem Defizit von fünf Milliarden Euro und wird zum Ausgleich erstmals ein Staatsdarlehen aufnehmen müssen. Das bestätigte eine Sprecherin der Nürnberger Behörde am Freitag.

Für 2010 rechnet die Behörde mit einem Defizit von 9,8 Milliarden Euro. Davon wird der Bund 6,9 Milliarden Euro übernehmen, während die BA ihre restlichen Rücklagen von 2,9 Milliarden Euro beisteuert. Ende 2009 war noch mit einem um 10 Milliarden Euro höheren Defizit für dieses Jahr gerechnet worden.

BA-Verwaltungsratsmitglied Wilhelm Adamy bezeichnete in der „Frankfurter Rundschau“ den vom Bund kassierten Eingliederungsbeitrag in Höhe von fünf Milliarden Euro als wesentlichen Grund für das anhaltende Defizit. Mit dieser Abgabe beteiligt der Bund die Arbeitslosenversicherung an dem aus Steuern zu finanzierenden Arbeitslosengeld II. Der Verwaltungsrat der Bundesagentur hat gegen die Abgabe Klage eingereicht. (dapd)