Wenn wir den Experten glauben können, dürfen wir im Ruhrgebiet in diesem Jahr noch zum Zahnarzt gehen. Man schlägt uns nicht die Türe vor der Nase zu, auch dann nicht, wenn wir nur zur Prophylaxe oder zum Check kommen. Wir haben zu danken. Hallo, wie verrückt ist das denn?

So verrückt es ist, so sehr ist es woanders vielleicht bald Normalität: In anderen Bundesländern will man die Patienten nach Hause schicken. Das Budget ist überschritten! Der Doc müsste die Behandlung aus eigener Tasche bezahlen! Wer will das schon. Dass die Menschen das nicht verstehen, liegt auch auf der Hand. Sie kennen ihren Zahnarzt und wissen, was der für Autos fährt.

Doch blühende Praxen haben ja meist nur die, die viele Privatpatienten behandeln. Diese Patienten „sponsern“ nicht selten die Kassenpatienten. Und Ärzte, die ihr Budget überziehen, werden oft mit drastischen Geldstrafen belegt.

Wie verrückt die Welt schon ist, zeigt sich hier: Es gibt längst Ärzte anderer Fachrichtungen, die ihre Praxen monatelang dicht machen, weil sie nicht umsonst arbeiten wollen. Nicht moralisch, aber ökonomisch sei das, sagen sie. Wer diesen Unfug beenden will, muss für eine vernünftige Vergütung sorgen. Die Budgetierung ist das Gegenteil.