Berlin. .
Wolfgang Schäuble meldet sich nach drei Wochen Klinikaufenthalt zurück. Eines seiner ersten Anliegen: Angela Merkel in der laufenden Diskussion um die Kanzlerschaft zur Seite zu springen. Merkel ist durch schlechte Umfragewerte unter Druck.
Die Spitzen der Union bemühen sich, die Debatte um eine mögliche Ablösung von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu beenden. Im ersten Interview nach seiner Erkrankung betonte Finanzminister Wolfgang Schäuble: „Die allermeisten in CDU und CSU teilen meine Meinung, dass Angela Merkel Bundeskanzlerin bleiben muss. Sie macht es gut“, sagte Schäuble in der „Bild am Sonntag“. Zugleich spielte er die Debatte um eine Kanzlereignung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg herunter. Dass Guttenberg die bessere Wahl sei, „glauben nur die Medien“. In Wahrheit leide der Verteidigungsminister unter der Debatte.
Auch CSU-Chef Horst Seehofer spielte in der „Welt am Sonntag“ die Rolle Guttenbergs bewusst herunter, der laut Umfragen Deutschlands beliebtester Politiker ist. „Wir haben ein Dutzend erstklassiger jüngerer Leute. Guttenberg ist einer davon“, sagte Bayerns Ministerpräsident. In der CSU, die kommendes Wochenende ihren Parteitag veranstaltet, gilt Guttenberg als Konkurrent Seehofers.
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Guttenberg beliebtester Politiker
In den vergangenen Tagen war von einem möglichen Rückzug Merkels im Falle einer Niederlage der CDU bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg die Rede gewesen. Als Nachfolger wurde der populäre Guttenberg gehandelt.
Aktuelle Umfragewerte heizen die Debatte zusätzlich an: Im ZDF-Politbarometer führte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) dieae Woche die Liste der zehn wichtigsten Politiker weiterhin an. In einer Forsa-Umfrage waren 23 Prozent der Bürger der Ansicht, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ein besserer Bundeskanzler wäre als Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU). 14 Prozent sagten, Guttenberg wäre schlechter als die seit fünf Jahren amtierende Kanzlerin. Mit 48 Prozent meinten die meisten der Befragten, sie sähen keinen Unterschied.
Spitzenpolitiker der Union bemühen sich seit Tagen intensiv um ein Ende der Gedankenspiele über eine mögliche Ablösung Merkel (CDU) durch Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU). (rtr/dapd)