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Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro prüft angeblich die Verlagerung von Hunderten Arbeitsplätzen ins Ausland. Das Unternehmen bestätigte Überlegungen - und bekam bereits einen Brief von NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider.

Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro prüft angeblich die Verlagerung von Hunderten Arbeitsplätzen ins Ausland. Wie die „Wirtschaftswoche“ am Samstag vorab berichtete, sollen im Rahmen des konzerninternen Projekts „Cora“ Teile des Berichts- und Rechnungswesens künftig in Service-Centern mit Sitz im Ausland gebündelt werden. Betriebsräte befürchteten dabei den Wegfall von bis zu 400 Arbeitsplätzen in Deutschland. Statt wie bisher an Standorten in Alzey, Kamen, Düsseldorf und Mönchengladbach könnte das Unternehmen Aufgaben wie die Rechnungsprüfung für einzelne Vertriebslinien künftig in Indien und Polen konzentrieren.

Weltweit könnten nach Angaben der internationalen Gewerkschaftsorganisation UNI Global Union womöglich weitere 400 Stellen wegfallen. Dem Vernehmen nach will Deutschlands größter Handelskonzern mit „Cora“ zwischen 33,6 und 39 Millionen Euro pro Jahr sparen.

Metro: Noch keine Entscheidung gefallen

Ein Metro-Sprecher bestätigte dem Magazin Überlegungen zu Verlagerungen, wollte sich zu Details aber nicht äußern, da „es noch keine Entscheidung gibt“. In einem internen Schreiben des Metro-Managements an Arbeitnehmervertreter heißt es laut Magazin jedoch: „Derzeit befindet sich das Projekt in der Konkretisierungsphase“. Zudem verweist das Unternehmen in dem Papier vorsorglich darauf, dass Sozialpläne vereinbart würden, „soweit es zu Entlassungen kommt“.

Angesichts der befürchteten Entlassungswelle hat sich schon die nordrhein-westfälische Landespolitik eingeschaltet. Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) appellierte in einem Brief an Metro-Chef Eckhard Cordes, seine Entscheidung, Arbeitsplätze „ins Ausland zu verlagern, zu überdenken,“ zumal eine Vielzahl von Unternehmen „mit solchen Outsourcing-Strategien negative Erfahrungen gemacht“ hätten. (dapd)