Berlin. .
Internetnutzer sollen nach dem Willen der EU größere Kontrolle über ihre privaten Daten im Netz bekommen. So will sie soziale Netzwerk wie Facebook dazu verpflichten, persönliche Informationen auf Wunsch des Verbrauchers zügig zu löschen.
Internetnutzer sollen nach dem Willen der EU größere Kontrolle über ihre privaten Daten im Netz bekommen. Die EU-Kommission will Anbieter sozialer Netzwerke wie Facebook dazu verpflichten, persönliche Informationen wie Freundeslisten oder Fotos auf Wunsch des Verbrauchers zügig und komplikationslos von den Seiten zu löschen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, welche die Behörde kommenden Mittwoch beschließen soll, wie die Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) berichtet. Konkrete Gesetzesvorschläge würden für den Frühsommer 2011 erwartet. Nutzer sollten nach den EU-Plänen das Recht bekommen, „jederzeit auf ihre Daten zuzugreifen, sie zu berichtigen, zu löschen oder zu blockieren“.
Zu diesem Zweck könnten beispielsweise Fristen eingeführt werden, binnen derer Anbieter reagieren müssen, wenn die Kunden ihre Daten ändern, löschen oder auf andere Internetseiten transferieren wollen. Hintergrund für Brüssels Initiative sind Beschwerden aus der gesamten EU darüber, dass Nutzern dieses Recht von Anbietern vielfach erschwert oder sogar verwehrt wird. „Eine endgültige Löschung oder auch Korrektur von personenbezogenen Daten muss von den Nutzern auch selbst vorgenommen werden können“, sagte Axel Voss, CDU-Datenschutzexperte im EU-Parlament. „Das ist besonders bei sozialen Netzwerken oder Info-Portalen im Internet wichtig. Meine Daten sind meine Daten. Das muss online wie offline gelten.“
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) spricht sich ebenfalls für eine größere Macht der Konsumenten aus: „Jeder Verbraucher muss eigenverantwortlich bestimmen können, welche Daten er von sich preisgibt und welche nicht - sei es in sozialen Netzwerken oder beim Online-Shopping“, sagte sie. (dapd)