Der siegende Holländer war nicht vor Ort. Als die niederländischen Christdemokraten beschlossen, sich ihre Minderheitsregierung vom Rechtspopulisten Geert Wilders dulden zu lassen, hielt der große Gewinner dieser Entscheidung Vorträge in Berlin.

Der selbst erklärte Islamhasser Wilders wird ein mächtiger Mann. Ohne ihn geht künftig nichts in den Niederlanden. Und dass es ausgerechnet die Christdemokraten sind, die ihn salonfähig machen, führt die Partei in eine innere Spaltung. Nicht wenige Konservative glauben, die Partei habe ihre Seele verkauft. So weit, so schlecht.

Doch wie konnte es soweit kommen, dass ein wasserstoffblonder Populist mit einer dubiosen Partei, die nicht einmal über ein Programm verfügt, der eigentliche Wahlsieger in Holland wird? Wilders kennt nur ein Thema: Islam. Und er greift damit die Ängste vieler Menschen auf. Ängste, die die etablierten Parteien offenbar viel zu leicht übergehen, nicht ernst genug nehmen. Mit dieser Ignoranz öffnen sie Tür und Tor für Populisten und die, die den Hass in die Politik tragen. So wie Wilders: Er hasse den Islam, sagt der Mann, der künftig die konservativ-liberale Politik in Holland tolerieren soll. Doch Toleranz war noch nie seine Stärke.