Wir leben im wirtschaftlich stärksten EU-Staat, einem Filetstück des Westens. Hier reiht sich Großstadt an Großstadt. Es gibt eine nennenswerte muslimische Bevölkerung und abgekapselte und undurchsichtige „Parallelgesellschaften“. Die Bundeswehr kämpft am Hindukusch. Das Aufzählen weniger Fakten reicht, um zu erklären: Ja. Islamistische Täter könnten hier Bomben zünden. Sie haben es mehrfach versucht.

Warum sollten wir uns also wundern, wenn Warnungen vor möglicherweise drohenden Anschlägen gemeldet werden? Es ist übertrieben, jede für bare Münze zu nehmen. Es ist aber fahrlässig, sie für bloße Propaganda zu halten, mit denen Behörden die Forderung nach schärferen Gesetzen unterfüttern.

Zu dicht sind Erkenntnisse, dass El Kaida und ähnliche Terror-Truppen Deutschland nicht nur als gelegentliches Ziel, sondern als eine Einsatzbasis betrachten. Hunderte von deutschen Islamisten reisen nach Afghanistan und Pakistan, um sich ausbilden zu lassen. Viele wollen, ausgebildet als Märtyrer, zurück. Täuscht nicht alles, geht es bei dem jüngsten Verdacht genau um solche Fälle. Deutschland hat vor dem 11. September 2001 nicht hingesehen, als Atta in Hamburg seine Pläne schmiedete. Weggucken können wir uns nicht mehr erlauben.