Die Industrieländer müssen in die Bildung investieren – wer wollte da widersprechen? Wissensgesellschaft, internationaler Wettbewerb, drohende Verlagerung von Dienstleistungen ins Ausland, das alles sind bekannte Schlagworte. Doch viel wichtiger als Zahlenspiele ist die Wirksamkeit solcher Investitionen.

Und die steht zumindest in Deutschland in Frage. OECD-Bildungschefin Barbara Ischinger fragt sich, „wo das ganze Geld hingeht“. Die Kritik: Zuviel versickert, zu wenig kommt den Studenten zugute. Denn die profitieren von einer anständigen, möglichst individuellen Betreuung allemal mehr als vom Geldregen der deutschen Exzellenzinitiative, der vor allem der Spitzenforschung zugedacht ist.

Bei rundum guter Betreuung sind auch Studiengebühren verschmerzbar. Die persönlichen Vorteile einer akademischen Ausbildung sind messbar hoch, sie spiegeln sich im höheren Gehalt und einer geringeren Arbeitslosenquote. Es ist nur fair, wenn Akademiker auch einen Teil der Kosten ihres Studiums übernehmen. Dennoch darf Geldnot nicht zur Bildungsbremse werden.

Aber das muss sie auch nicht. Wenn Studenten günstige Kredite zur Verfügung stehen und die Rückzahlung abhängig vom Einkommen ist, zahlt nur der, der’s kann. NRW will gerade den umgekehrten Weg einschlagen, dort fällt die Studiengebühr. Hoffentlich geht dabei nicht die eigentliche Frage unter: Wieviel Bildung gibt’s fürs Geld?