Berlin/Duisburg. .
In Vierteln mit hohem Ausländeranteil darf der Staat den Kampf gegen Gewalt nicht aufgeben. Das fordert Bundeskanzlern Angela Merkel - und bezieht sich dabei auch auf Duisburg-Marxloh.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einem Zurückweichen des Staates vor Gewalt in Vierteln mit hohem Ausländeranteil gewarnt. „Es darf in Deutschland keinen Ort und keine Viertel geben, wo unsere Polizei das Recht nicht durchsetzen kann“, sagte Merkel der „Bild am Sonntag“ zu Situationen in Stadtteilen wie Duisburg-Marxloh.
Dort musste die Polizei laut „BamS“ schon mehrfach vor gewaltbereiten Jugendbanden kapitulieren. Die Kanzlerin sprach sich in dem Interview für mehr Menschen mit Migrationshintergrund im Öffentlichen Dienst aus. „Es würde sicher helfen, wenn wir in Polizei, Jugendämtern und anderen Behörden mehr Migranten hätten“, sagte sie.
Gewalt nicht mit Religion in Verbindung bringen
Merkel forderte zudem, die statistisch höhere Gewaltbereitschaft strenggläubiger muslimischer Jugendlicher nicht zu tabuisieren: „Das ist ein großes Problem und wir können offen darüber sprechen, ohne dass der Verdacht der Fremdenfeindlichkeit aufkommt.“ Zugleich warnte die Kanzlerin davor, Gewalt mit einer bestimmten Religion in Verbindung zu bringen. Das führe „in die Irre“.
Gewalt bei jungen Menschen sei „oft ein Zeichen dafür, dass sie keine Perspektive für sich sehen. Und da hilft nur Bildung, Bildung, Bildung.“ Der Staat mache diesbezüglich viele Angebote. Bei den Eltern liege aber die Hauptverantwortung, „die ihnen Schule und Gesellschaft nicht abnehmen“ könnten. (afp)