Berlin. .
Die Probleme mit den Klimaanlagen kosten die Bahn Millionen. Bislang hat der Konzern 23.000 Hitzeopfer entschädigt.
Rund 23 000 Bahnkunden sind bislang für die Beeinträchtigungen infolge zu hoher Temperaturen in Zügen entschädigt worden. Insgesamt seien 2,7 Millionen Euro in bar oder Reisegutscheinen erstattet worden, sagte ein Bahn-Sprecher am Sonntag. Derzeit seien aber noch nicht alle Fälle bearbeitet. Zudem gebe es keine Frist für die Anmeldung möglicher Ansprüche. Daher könnte sich sowohl die Zahl der entschädigten Kunden als die dafür aufgewandte Summe noch erhöhen.
Im Juli waren bei der Deutschen Bahn in zahlreichen ICE-Zügen die Klimaanlagen ausgefallen. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen waren in den Waggons teilweise Temperaturen von rund 50 Grad entstanden. Züge hatten gestoppt und Reisende ärztlich versorgt werden müssen.
Fahrgastverband fordert mehr Rechte für Zugpersonal
Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßte die Entschädigungszahlungen. „Die Bahn hat sich in der Frage der Entschädigung für die Hitzeopfer sehr vernünftig verhalten“, sagte der Verbandsvorsitzende Karl-Peter Naumann dem „Hamburger Abendblatt“. Derzeit lägen Pro Bahn „keine Beschwerden über zu geringe oder verzögerte Schmerzensgeldzahlungen vor“.
Zugleich forderte Naumann, dass das Zugpersonal künftig mehr Kompetenzen erhalten müsse, um auf Probleme wie defekte Klimaanlagen flexibel reagieren zu können. „Das Zugpersonal muss dazu berechtigt sein, auch einen außerplanmäßigen Halt einlegen zu dürfen, wenn es Probleme mit der Klimaanlage gibt“, sagte Naumann. (ddp)