Saarbücken/Berlin.
. Der Generalsekretär der FDP-Saar, Rüdiger Linsler, hat Guido Westerwelle aufgefordert, sein Amt als FDP-Chef zur Verfügung zu stellen.
Linsler sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe): „Ich bin der festen Überzeugung, dass dies ein notwendiger Schritt ist“. Er wünsche sich, „dass Guido Westerwelle dies selbst erkennt, bevor der Schaden an der FDP noch größer wird.“
Wenn die FDP auf Bundesebene jetzt nicht die Reißleine ziehe, würden Landes- und Kommunalpolitiker unter dem Bundestrend leiden und bei anstehenden Wahlen „um die Früchte ihrer Arbeit vor Ort gebracht“. Westerwelle solle sich ganz auf sein Amt als Außenminister konzentrieren.
Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kubicki hat unterdessen den hessischen FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn aufgefordert, sich zukünftig mit Kritik an Parteichef Guido Westerwelle zurückzuhalten. „Ich kann die Frustration von Hahn verstehen, aber die wöchentlich wiederkehrende Kritik an Guido Westerwelle führt zu nichts“, sagte Kubicki dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwochausgabe).
Kubicki betonte: „Es steht dem Kollegen Hahn eigentlich nicht zu, den Parteivorsitzenden aufzufordern, sich zu bestimmten Themen nicht zu äußern.“ Die Probleme, die die FDP in Deutschland derzeit habe, „sind außerdem nicht allein auf Guido Westerwelle zurückzuführen“, sagte der FDP-Fraktionschef im Kieler Landtag weiter. „Wer das annimmt, der irrt.“
Hahn hatte zuvor Westerwelle für dessen Amtsverständnis als Parteichef und Außenminister kritisiert und ihm geraten, sich beispielsweise zur Flutkatastrophe in Pakistan zu äußern, aber nicht zu innenpolitischen Themen wie der Sicherungsverwahrung. (ddp)
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle stellte sich in der Debatte über die Zukunft von Guido Westerwelle ebenfalls hinter den FDP-Vorsitzenden. Der Parteivize sprach sich in der Illustrierten „Bunte“ dafür aus, dass der Außenminister auch Parteichef bleibt. „Wir hätten ohne ihn bei der letzten Wahl nicht fast 15 Prozent erreicht“, argumentierte Brüderle. Er appellierte an die Partei, jetzt den FDP-Chef zu unterstützen: „Wir stehen in guten Zeiten zusammen und auch in schwierigen.“(ddp)