Berlin. .

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund lehnt im Zusammenhang mit der Debatte nach dem Tod von drei Babys in der Mainzer Uniklinik neue Hygienevorschriften ab. Hilfreich wäre aber ein Hygienebeauftragter in jeder Klinik.

In der Debatte nach dem Tod von drei Babys an der Uniklinik Mainz hat sich die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund gegen neue Hygienevorschriften für Krankenhäuser ausgesprochen. Es gebe keine Notwendigkeit, jetzt in gesetzgeberischen Aktionismus zu verfallen, sagte Sprecher Hans-Jörg Freese dem Berliner „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe). „Wir haben keinen Mangel an Richtlinien, und kein Keim wird wegen eines bundesweiten Gesetzestextes sein Verhalten ändern.“ Wer effektivere Kontrollen wolle, müsse die Gesundheitsämter mit mehr Personal ausstatten. Hilfreich wäre zudem ein Hygienebeauftragter in möglichst jedem Klinikum. Allerdings dürfe das nicht auf Kosten anderer Stellen gehen.

Die Säuglinge waren mit einer verseuchten Nährlösung behandelt worden. Ihr Tod hat eine Debatte um die Hygiene-Vorschriften in Krankenhäusern ausgelöst. Das Gesundheitsministerium hat angekündigt, mit den dafür zuständigen Ländern zusätzliche Regelungen zu erörtern. (rtr)