Husum. .
Die Brandserie auf Sylt ist aufgeklärt. Der mutmaßliche Brandstifter - ein Ex-Gelsenkirchener - hat die Taten gestanden. Der 46-Jährige gab gegenüber den Ermittlern auch ein Motiv an.
Ein 46-jähriger Taxifahrer hat gestanden, die nächtlichen Brandserien auf der norddeutschen Urlaubsinsel Sylt gelegt zu haben. Der Mann, der in der Nacht zum Samstag in der Nähe eines neuerlichen Feuers festgenommen worden war, habe die „komplette Serie“ von Brandstiftungen zugegeben, sagte eine Polizeisprecherin in Husum am Montag. Er sitze wegen des Verdachts der mehrfachen besonders schweren Brandstiftung in Untersuchungshaft.
Seit der Nacht zum Montag vergangener Woche hatte es auf Sylt bei drei Brandserien mehr als ein Dutzend Feuer gegeben. Dabei brannte es unter anderem in einem Hotel, einer Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte, einem Altenheim, einem Krankenhaus und einer Kneipe. Zudem gingen mehrere Müllcontainer und Schuppen in Flammen auf. Die meisten Feuer konnten schnell gelöscht werden. Das Hotel und die Bildungsstätte wurden durch Feuer oder Rauch aber schwer beschädigt. Es entstand hoher Sachschaden. Fast 400 Urlauber hatten vorübergehend in einer Notunterkunft auf einem früheren Militärflugplatz untergebracht werden müssen.
Aufmerksamkeit als mögliches Motiv
Schon mehrere Tage vor Beginn der Brandserie war in dem Mehrfamilienhaus, in dem der Verdächtige wohnt, ein Feuer ausgebrochen. Auch diesen Brand habe der 46-Jährige nach eigenem Geständnis gelegt, sagte die Polizeisprecherin. Wegen des Feuers hatten etwa 60 Bewohner die Nacht ebenfalls in einer Notunterkunft verbringen müssen. Drei Menschen mussten wegen Rauchvergiftungen behandelt werden.
Der 46-Jährige war in der Nacht zum Samstag bei der insgesamt dritten Feuerserie in der Nähe eines neuerlichen Brandorts festgenommen worden. Der Mann wohnte den Angaben der Polizei zufolge seit etwa drei Jahren auf Sylt, wohin er aus Gelsenkirchen gezogen war. Während seiner Zeit in Schleswig-Holstein war er bisher lediglich durch einen Verkehrsverstoß aufgefallen. Die Beweggründe für seine Taten habe der Mann nicht klar benennen können, sagte die Sprecherin der Ermittler. In den Vernehmungen habe er gesagt, er wisse es nicht so genau, eventuell habe er Aufmerksamkeit erzielen wollen. (afp)