Sydney. .
Bei den Parlamentswahlen in Australien hat offenbar keine Partei die Parlamentsmehrheit errungen. Nur ganz knapp liegt Premierministerin Julia Gillard vorne und will nun mit ihrer Labour Party an der Macht bleiben.
Nach den knappen Parlamentswahlen in Australien hat Premierministerin Julia Gillard den Anspruch erhoben, mit ihrer Labor Party an der Macht zu bleiben. Es scheine nun klar zu sein, dass ihre Partei mehr Stimmen als das national-liberale Bündnis von Tony Abbott erhalten habe, sagte Gillard am Sonntag vor Journalisten. Gillard versprach den Australiern trotz der knappen Mehrheitsverhältnisse eine „stabile und effektive“ Regierung.
Bei den Parlamentswahlen in Australien hat offenbar keine Partei die Parlamentsmehrheit von mindestens 76 Sitzen errungen. Offiziellen Teilergebnissen zufolge kommt Gillards Labour Party nach Auszählung von rund 75 Prozent der Wahlzettel auf 50,7 Prozent der Stimmen, wenn die Ergebnisse kleiner Parteien herausgerechnet werden. Das oppositionelle national-liberale Bündnis erreicht dann 49,3 Prozent der Stimmen. Gillard teilte mit, dass sie bereits mit unabhängigen Abgeordneten sowie den Grünen über eine Unterstützung ihrer Regierung gesprochen habe.
Australien hat ein Zwei-Kammer-Parlament nach britischem Vorbild. Die Partei, die die meisten der 150 Sitze im Repräsentantenhaus gewinnt, bestimmt den Premierminister. Politiker beider Lager hielten es angesichts der knappen Teilergebnisse für möglich, dass dem Land zum erstmals seit 70 Jahren ein sogenanntes „hung parliament“ drohen könnte, bei dem keine Partei die erforderliche absolute Parlamentsmehrheit erringt. Wie der Sender ABC zuvor unter Berufung auf Teilergebnisse berichtete, erreichte Gillards Labour Party 70 Sitze, Abbotts Bündnis sicherte sich demnach 72 Mandate. (afp)