Essen. .
Die Suche nach einem Käufer der insolventen Warenhauskette Karstadt geht in die Schlussphase. Die Gläubiger sind in Essen zusammengekommen, um sich darauf zu verständigen, mit wem übermorgen der Vertrag unterzeichnet werden soll.
Der Gläubigerausschuss des insolventen Warenhauskonzerns Karstadt entscheidet zur Stunde über die Zukunft des 129 Jahre alten Unternehmens und seiner 25.000 Mitarbeiter entscheiden. Zuletzt waren vier Kaufinteressenten im Rennen.
Am Morgen wurde bekannt, dass die Warenhauskette doch noch an Metro fallen könnte. Der Düsseldorfer Handelskonzern wird nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe) aus Unternehmens- und Gläubigerkreisen seinen Plan einer Auffanglösung für etwa die Hälfte der Karstadt-Häuser am Montag im Gläubigerausschuss einreichen. Das Vorhaben sei mit Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg abgestimmt, habe es in den Kreisen geheißen.
Damit reagiere Görg darauf, so die Zeitung, dass der von ihm seit Monaten vorangetriebene Komplettverkauf von Karstadt platzen könnte.
Metro will der Zeitung zufolge 45 bis 60 größere der bundesweit 120 Karstadt-Filialen übernehmen und unter Kaufhof-Regie weiterbetreiben. Zudem würde Metro auch die 27 Karstadt-Sporthäuser erwerben. Von den 25 000 Mitarbeitern sollten nach Metros Plan zumindest 18 000 ihre Arbeitsplätze behalten.
Karstadt-Arbeitnehmer ohne Festlegung
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat sich doch noch vor Beginn der Sitzung des Gläubigerausschusses für einen Käufer für die insolvente Warenhauskette Karstadt entschieden. ver.di werde für den Investor Nicolas Berggruen stimmen, sagte Sprecherin Cornelia Haß am Montag Dow Jones Newswires auf Anfrage. Vor allem die Nachhaltigkeit seines Konzeptes habe dafür den Ausschlag gegeben. Zudem hätten die geplante Finanzierung und die vorgesehenen Investitionen die Gewerkschaft überzeugt.
ver.di habe diese Entscheidung getroffen, nachdem sie die modifizierten Angebote bewertet habe, sagte die Sprecherin.
Die Gläubiger treffen sich zur Stunde in Essen, um über den Käufer für die Karstadt-Gruppe zu entscheiden. Weitere Angebote liegen von dem Vermieterkonsortium Highstreet und der Beteiligungsgesellschaft Triton vor. (apn/ddp)