Guatemala-Stadt. .
Der erste Tropensturm dieses Jahres hat in Mittelamerika 150 Menschen das Leben gekostet. Mehrere Ortschaften waren nach Erdrutschen von der Außenwelt abgeschnitten.
Durch den pazifischen Tropensturm "Agatha" sind in Zentralamerika in den vergangenen Tagen mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen, 50 weitere wurden am Dienstagmorgen noch vermisst. Wie die regionale Vertretung des Roten Kreuzes in Panama mitteilte, starben 118 Menschen in Guatemala, 17 in Honduras und mindestens neun in El Salvador. "Die Zahl kann schon weiter angestiegen sein", sagte der regionale Rot-Kreuz-Chef Paco Maldonado der Nachrichtenagentur AFP. Die meisten Menschen seien durch Erdrutsche gestorben, die Häuser zum Einsturz gebracht hätten.
Zehntausende Menschen in der Region mussten in Notunterkünfte gebracht werden. Allein 45.000 mussten ihre Häuser wegen des herannahenden Sturmes räumen, andere flohen aus ihren bereits zerstörten Dörfern. Aus dem Ausland kamen Hilfszusagen, Mexikos Präsident Felipe Calderón bot die Nutzung eines grenznahen Flughafens an. Guatemalas Präsident Alvaro Colom teilte mit, sechs US-Militärflugzeuge seien von einem Stützpunkt in Honduras zur Verfügung gestellt worden.
Viele Städte un Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten
Am Montag schien "Agatha" an Stärke nachzulassen, die durch den Sturm ausgelösten Regenfälle ließen aber die Flüsse so anschwellen, dass von Entwarnung noch keine Rede sein konnte. Viele Städte und Dörfer in den Bergen Guatemalas waren von der Außenwelt abgeschnitten, Telefonverbindungen, Straßen und Brücken waren zerstört. Obendrein musste wegen eines Vulkanausbruchs in Guatemala der Flughafen der Hauptstadt geschlossen werden. Die Anlieferung von Hilfsgütern wurde dadurch erschwert.
Der Tropensturm war am Samstag mit Geschwindigkeiten von 75 Stundenkilometern auf die Küste getroffen. Die Ausläufer von „Agatha“ brachten der Region von Südmexiko bis nach Nicaragua am Wochenende starken Regen und Überschwemmungen, die Wassermassen lösten Erdrutsche und Sturzfluten aus. In der Hauptstadt Guatemalas fiel nach Angaben von Meteorologen an einem Tag so viel Regen (10,8 Zentimeter) wie normalerweise in einem Monat. In weiten Teilen von Guatemala-Stadt fiel der Strom aus. (afp/ap)