Houston. .

Wegen eines herannahenden Sturms verzögern sich im Golf von Mexiko die Arbeiten an der kritischen Entlastungsbohrung, über die die leckgeschlagene Ölquelle des BP-Konzerns endgültig versiegelt werden soll.

Die US-Hurrikanwarte teilte am Dienstag (Ortszeit) mit, dass sich über dem Golf ein Tiefdruckgebiet bilde. Es könne über die Unglückstelle ziehen könne, bevor es Mittwochnacht oder am frühen Donnerstag die US-Küste erreiche.

BP unterbrach angesichts des drohenden Sturms die Arbeiten an der Bohrung, die nach Angaben des Ölkonzerns nur noch 30 Meter von ihrem Ziel entfernt ist. Der Beginn des sogenannten „Bottom Kill“ könne sich um zwei bis drei Tage, also bis Mitte kommender Woche, verzögern, sagte der Krisenmanager der US-Regierung, Thad Allen.

Bei dem Verfahren soll die Ölquelle auch von unten verschlossen werden, indem über einen Entlastungsbohrung Zement hineingepumpt wird. Ursprünglich sollte mit dem „Bottom Kill“ am Sonntag begonnen werden.

„Bottom Kill“

Der Untergang der von BP gecharterten Bohrinsel „Deepwater Horizon“ vor mehr als drei Monaten hatte die größte Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. BP hat 32,2 Milliarden Dollar zur Begleichung von Klagen eingeplant, aber Experten schließen nicht aus, dass auf den Konzern eine deutlich höhere Rechnung zukommen wird. Ein in New Orleans geborener Bundesrichter wird für die Flut der Zivilklagen zuständig sein, entschied ein Justiz-Sonderausschuss. BP hatte beantragt, dass Houston in Texas Verhandlungsort würde. (rtr)