Brüssel. .

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geht es besser. Er wurde nach seinem Krankenhausaufenthalt in Brüssel zunächst in eine deutsche Klinik verlegt. Am Abend wird er zurück in Berlin erwartet. Zuvor trat Merkels Sprecher vehement Spekulationen über Schäubles Ablösung entgegen.

Wolfgang Schäuble hat das Krankenhaus in Brüssel verlassen. Der angeschlagene Bundesfinanzminister wurde am Montag aus dem Brüsseler Universitätsklinikum Saint-Luc in ein deutsches Krankenhaus verlegt, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Zum Zielort gab es keine Angaben, nur dass es sich nicht um Berlin handelte.

Schäubles Dienstagstermine wurden zunächst nicht abgesagt. Der 67-jährige Finanzminister war am Sonntagnachmittag kurz nach dem Eintreffen zum Sondertreffen mit seinen Kollegen überraschend eingeliefert worden, nachdem er offenbar ein Medikament nicht vertragen hatte. Bei den Gesprächen über das Euro-Rettungspaket vertrat ihn Innenminister Thomas de Maizière. Schäuble unterstützte den Kabinettskollegen vom Krankenbett aus.

Die Verhandlungen um die Euro-Rettung hatten sich nach Angaben von Diplomaten durch den deutschen Ministertausch nicht verzögert. Bis zur Ankunft von de Maizière gegen 20 Uhr am Sonntag hätten ohnehin noch hohe Beamte aus den Ministerien letzte Details ausgearbeitet, bevor die Politiker das Ruder übernahmen.

Schäubles Abwesenheit nährte unterdessen Gerüchte über dessen Ablösung. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm widersprach dem am Montag vehement. „Es gibt keinen Anhaltspunkt für solche Spekulationen“, erklärte Wilhelm.

Kein Zweifel an Schäubles Fitness

Er sagte, am Sonntag sei es kurzfristig notwendig geworden, einen neuen „politischen Kopf der Delegation“ zu finden. Die Bundeskanzlerin habe sich für Innenminister Thomas de Maizière entschieden. Er sei in den vergangenen Tagen intensiv mit der Krise befasst und „in das Thema gut eingedacht“ gewesen.

Auf die Frage, ob Schäuble fit genug sei, den systemischen Großangriff auf den Euro abzuwehren, sagte Wilhelm, er sehe „keinen Anhaltspunkt“ für Zweifel an Schäubles Fitness. Beim G-20-Gipfel sei der Finanzminister ausgefallen, weil er sich einer für Rollstuhlfahrer routinemäßigen Operation habe unterziehen müssen.

Schäubles Sprecher Martin Kreienbaum sagte, Schäuble werde nach der für Mittag vorgesehenen Entlassung aus dem Krankenhaus Kontakt mit seinen Ärzten in Deutschland aufnehmen. Für den Abend wurde er in Berlin zurück erwartet. „Dem Bundesfinanzminister geht es besser“, betonte Kreienbaum. (mit apn)