Berlin/Essen.
In Berlin reden ab heute 2500 Teilnehmer auf der re:publica über Gegenwart und Zukunft des Internets unter dem Motto „nowHere“. Markus Beckedahl, einer der Veranstalter, erklärt, was das bedeuten soll.
Sie müssen reden. Über das Internet und soziale Medien, über Blogs im Speziellen und die digitale Gesellschaft im Allgemeinen. 2500 Teilnehmer, so viele wie nie zuvor, diskutieren ab heute in Berlin bei der vierten Internet-Konferenz re:publica über das, was das Netz verändert hat und immer noch verändert. „Die re:publica ist eine Konferenz, auf der viele Menschen zusammenkommen, die sich oft den Rest des Jahres nur im Internet treffen“, sagt Markus Beckedahl, der mit netzpolitik.org nicht nur eines der größten deutschen Blogs betreibt, sondern zusammen mit dem Spreeblick-Verlag seit 2007 auch die re:publica veranstaltet.
160 Stunden Programm an drei Tagen
250 Sprecher sollen in diesem Jahr vors Mikrofon treten, es gibt 160 Stunden Programm an drei Tagen in 154 Einzelveranstaltungen auf bis zu acht Bühnen parallel. Da braucht’s schon fast eine Suchmaschine, um sich im umfangreichen Programm zurechtzufinden. In den Veranstaltungen geht es um Politisches und Banales, um Netz-Technik ebenso wie um Netz-Kultur. Die Hauptvorträge, so genannte Keynotes, werden unter anderem vom Autoren Peter Glaser, dem Journalisten Jeff Jarvis („Was würde Google tun?“) und der Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel gehalten - hochkarätige Experten, wenn es um die neuesten Entwicklungen im Internet geht. Dabei sind wir im Mitmach-Internet ja irgendwie alle zu Experten geworden. Aber sind wir darauf schon vorbereitet?
„Jeder Medienwandel hat Veränderungen gebracht, und auch das Netz ist immer noch dabei, immer tiefer in unseren Alltag einzudringen und Teil davon zu werden“, sagt Beckedahl. „Viele haben das Netz schon in ihr Leben integriert und kommen gut damit klar - auch mit der Echtzeitkommunikation. Andere sind etwas erschlagen von den Möglichkeiten und sehen eher Gefahren. Aber der Übergang zur digitalen Gesellschaft findet statt, auch wenn noch nicht alle dort angekommen sind.“
Das Internet im Hier und Jetzt
Die rasanten Entwicklungen von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder vielen mobilen Anwendungen haben die Agenda der diesjährigen re.publica bestimmt. Es geht ums Hier und ums Jetzt. Aber wo genau ist dieses „nowHere“, das sich die Konferenz zum Motto gemacht hat? Beckedahl: „Das nowHere ist immer da, wo man gerade ist und online geht. Man ist dann gleichzeitig an einem realen Ort, aber auch tief vernetzt in der digitalen Welt. Gleichzeitig ist nowHere auch aus anderer Sicht ein passendes Motto für die re:publica 2010: Viele Menschen, die alle vom Netz und seinem Chancen fasziniert sind, kommen für drei Tage an einem realen Ort zusammen.“
Die Konferenz ist inzwischen ausverkauft. Verfolgen kann man die Diskussionen aber in diversen Livestreams oder bei Twitter.
(Logo: re:publica10)