Memmingen. .

Der Deutsch-Libanese Khaled el Masri muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Der frühere Gefangene der CIA hatte den Oberbürgermeister von Neu-Ulm mit Faustschlägen verletzt. Die Strategie der Verteidigung, El Masri als Opfer darzustellen, ist nicht aufgegangen.

Wegen des Angriffs auf den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) ist der Deutsch-Libanese Khaled el Masri am Dienstag vom Landgericht Memmingen zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Bei dem Angriff am 11. September vergangenen Jahres im Rathaus hatte el Masri den Kommunalpolitiker durch Faustschläge verletzt.

Zu dem Übergriff kam es, weil der Oberbürgermeister nicht auf einen Brief el Masris reagiert hatte und der Bitte nach einem sofortigen Gesprächstermin nicht nachgekommen war. Die Staatsanwaltschaft warf el Masri vor, ein „Ventil gesucht“ zu haben.

Rehabilitation und Entschuldigung

Verteidiger Manfred Gnjidic sagte in seinem Plädoyer, el Masri wolle nur Rehabilitation und eine Entschuldigung. Gnjidic hatte versucht, die Untätigkeit der Bundesregierung im damaligen CIA-Entführungsfall und somit eine Verletzung des Rechtsstaatsprinzipes zu beweisen.

El Masri war am 31. Dezember 2003 in Mazedonien unschuldig wegen Terrorverdachts festgenommen und im Januar 2004 nach Afghanistan verschleppt worden. Dort wurde er bis Mai 2004 festgehalten und nach eigenen Angaben auch gefoltert. Die dadurch erlittene Traumatisierung ist nach Ansicht seines Anwalts ursächlich für die Taten. Bereits 2007 war el Masri wegen Brandstiftung zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. (ddp)