Düsseldorf. .
Umweltminister Uhlenberg hatte eine gute und eine weniger gute Nachricht: Die Verschmutzung der Ruhr mit der Industrie-Chemikalie PFT sei „drastisch“ zurückgegangen. Doch die Investitionen in die Klär- und Messtechnik werden das Wasser teurer machen. Die Grünen sind skeptisch.
Die Ruhr wird sauberer – und das Wasser teurer. „Der Preis wird aufgrund der erhöhten Qualitätsansprüche steigen”, kündigte Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) an. Die Nachrüstung von Kläranlagen und verbesserte Messtechnik seien ohne höhere Kosten nicht zu haben.
Rund 2,3 Millionen hat das Land aus Mitteln der Abwasserabgabe ausgegeben, um die Belastung der Ruhr mit der Industriechemikalie PFT zu verringern. „Wir haben das Problem im Griff”, zog Uhlenberg zufrieden Bilanz in eigener Sache.
Kataster angelegt
„Drastisch” seien die Einträge der als krebserregend geltenden Substanz reduziert worden. 50 Industriebetriebe hätten auf Ersatzstoffe umgestellt, seit der Umweltskandal im Sauerland 2006 erstmals Schlagzeilen machte. Die PFT-Konzentration liege heute unter dem eigentlich für Trinkwasser geltenden Wert von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Die Grünen sprechen von schweren Versäumnissen. Bei wichtigen Kläranlagen, so ihr Umweltexperte Johannes Remmel, sei die PFT-Belastung durch Indirekteinleiter der Industrie sogar gestiegen.
40 Tage vor der Wahl wertete Uhlenberg auch das 2008 gestartete Langzeit-Projekt „Reine Ruhr” als Erfolg. In einem Kataster werden die abwassertechnischen Daten von Gewerbebetrieben gesammelt. Die Bezirksregierungen und die meisten Unteren Wasserbehörden sind angeschlossen, und die Daten von 28 000 Betrieben seien erfasst. Damit könne man schnell auf Schadstoff-Einträge reagieren.