Brüssel. .

Viele Verbraucher haben es schon erlebt: Man will mit einem 200- oder 500-Euro-Schein bezahlen, doch der Kassierer verweigert die Annahme. Damit soll jetzt Schluss sein. Die EU-Kommission hat die grundsätzliche Ablehnung großer Scheine und kleiner Münzen für unzulässig erklärt.

Jeder kennt die Situation: Man will an der Tankstelle mit einem 200-Euro-Schein bezahlen, doch der Tankwart deutet nur auf ein großes Schild mit der Aufschrift „200 - und 500–Euro-Scheine werden leider nicht akzeptiert.“ In anderen Ländern der Eurozone haben Verbraucher mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen: In Finnland, den Niederlanden oder Belgien etwa ist die kleinste akzeptierte Bargeldeinheit die Fünf-Cent-Münze. Damit soll jetzt Schluss sein. Die EU-Kommission hat die grundsätzliche Ablehnung großer Scheine und kleiner Münzen für unzulässig erklärt.

Annahme nur in Ausnahmefällen

Nur in Ausnahmefällen – etwa wenn nicht genügend Wechselgeld in der Kasse ist oder der Kunde ein Kaugummi mit einem Hunderter bezahlen will, darf die Annahme nach den Brüsseler Vorstellungen verweigert werden. Diese hat Währungskommissar Olli Rehn bislang erst in Form einer Empfehlung an die Mitgliedstaaten übermittelt. Er behält sich aber ausdrücklich vor, die Einhaltung der Regeln in drei Jahren erneut zu überprüfen und festzustellen, ob er bindende Vorschriften erlassen muss.

„Diese Empfehlung bringt praktische Vorteile für das tägliche Leben der europäischen Bürger. Es ist Teil der Verbraucherrechte, dass Barzahlungen in der Regel in Geschäften immer angenommen werden“, sagt der finnische Kommissar. In einem Punkt will er indes mehr Freiheit gewähren: Wer Euro-Scheine verbrennt, sonstwie zerstört oder für ein Kunstwerk verunstaltet, soll nirgendwo in der EU Strafe fürchten müssen.