Düsseldorf. .

Die nordrhein-westfälischen Grünen wollen strengere Regeln für den Tierschutz. So sollen Naturschutzverbände beteiligt werden, wenn es um die Genehmigung von Massenbetrieben geht. Auch die Vorgaben für Tierversuche will die Partei verschärfen.

Keine Straße darf in NRW gebaut werden, ohne dazu vorher die Meinung von Naturschutzverbänden einzuholen. Soll ein weiterer Betrieb zur Massentierhaltung entstehen, sind hingegen Tierschutzverbände von einer Beteiligung am Genehmigungsverfahren ausgeschlossen. Naturschutzverbände können gegen geplante Eingriffe in die Natur klagen, Tierschutzverbände gegen zu befürchtende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz nicht. „Diesen Widerspruch kann doch niemand erklären”, sagt nun der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Johannes Remmel.

Grüne wollen Tierversuche einschränken

Die frühzeitige Beteiligung von Tierschützern bei umstrittenen Projekten sowie die Einführung eines so genannten Verbandsklagerechts auch für Tierschutzorganisationen sind Teile eines Forderungskatalogs der Grünen zur Verbesserung des Tierschutzes. Denn der weise „gravierende Defizite” auf.

Beispiel Tierversuche: Um 3,2 Prozent ist die Zahl der Tierversuche gestiegen. „An der Ruhruniversität Bochum werden Affen in enge Plexiglaskästen gesetzt, um ihnen die Schädeldecke aufzubohren und bei Flüssigkeitsentzug neurobiologische Experimente durchzuführen”, nennt Remmel ein Beispiel. Pro Jahr wird in Deutschland an rund 2,7 Millionen Tieren experimentiert. Die Grünen wollen strengere Regeln und eine Reduzierung der Tierversuche um jährlich zehn Prozent.

Gegen den Abschuss von Haustieren

Beispiel Jagd: Jagdhunde dürfen an lebenden Tieren ausgebildet werden, Jäger schießen auch Katzen und Hunde tot. Die Grünen fordern, dass der Abschuss von Haustieren grundsätzlich verboten wird. Beispiel Tierheime: Viele Einrichtungen sind in ihrer Existenz bedroht. Die Grünen verlangen finanzielle Absicherung.

Der Landestierschutzverband NRW begrüßt die Initiative. „Obwohl Tierschutz im Grundgesetz steht, kommt die Ethik viel zu kurz”, klagt Präsidiumsmitglied Erika Scheffer.