40 US-Milliardäre – und es werden immer mehr – versprechen, die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Damit es konkreter wird: Bill Gates, der dabei ist, wird auf 40 Milliarden Euro geschätzt. Eine Milliarde entspricht 1000 Millionen. Also: Wow, ist das eine Geste!

Um ein wenig kulturpessimistische deutsche Bedenkenschwere einzustreuen: Von einer halbierten Milliarde lässt sich noch immer ordentlich leben. Und: Wer weiß, mit welchen brutal-kapitalistischen Methoden manche Leute ihre Konten gefüllt haben...

Stimmt alles, greift aber zu kurz. Denn hier offenbart sich ein bewundernswertes Gesellschaftsverständnis: Wer genug hat, der soll auch geben. Man versteht sich als Teil einer Gemeinschaft, für die man – und eben nicht nur der Staat – unmittelbar Mitverantwortung trägt. Man kann dies auch ein (christlich motiviertes) soziales Gewissen nennen.

Beispielhaft also für diesen oder jenen Wohlhabenden hierzulande, der sich lieber auf der Sylter Schampus-Meile herumtreibt, als über seine auf Rosen gebettete Rolle in der Gesellschaft nachzudenken. Erst recht heute, da die Schere zwischen Reich und Arm, Besserverdienern und Hartz-IV-Aufstockern immer weiter auseinanderklafft.