Düsseldorf.
Keine Klüngelei im stillen Kämmerlein sondern offene Debatte: In der NRW-CDU mehren sich die Forderungen, den neuen Parteichef per Mitgliederbefragung zu finden.
In der nordrhein-westfälischen CDU mehren sich die Forderungen nach einer stärkeren Einbindung der Parteibasis bei der Entscheidung über den neuen Landeschef. In einer gemeinsamen Mitteilung traten CDU-Kreisvorsitzende sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete am Dienstag für eine Mitgliederbefragung ein. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter, Carsten Linnemann, Patrick Sensburg und Jens Spahn.
„Mit einer breit angelegten Diskussion über die Zukunft unserer nordrhein-westfälischen Union könnten wir die notwendige Aufbruchstimmung erzeugen, mit der wir die CDU wieder zur gestaltenden Kraft für NRW machen. Für diese breite Debatte sind Regionalkonferenzen, auf denen sich die Kandidaten vorstellen, ebenso wichtig wie die Möglichkeit für jedes Mitglied, sein Votum für die neue Spitze der CDU NRW abzugeben“, heißt es in dem Aufruf. Zuvor hatte bereits die CDU-Mittelstandsvereinigung eine Befragung der CDU-Mitglieder im bevölkerungsreichsten Bundesland gefordert.
Parteispitze plant keine Mitgliederbefragung
Am Dienstagabend berät der erweiterte CDU-Landesvorstand in Düsseldorf über das weitere Vorgehen. Nach den bisherigen Planungen der Landesführung soll es keine direkte Mitgliederbefragung geben. Nach acht Regionalkonferenzen, auf denen sich mögliche Kandidaten vorstellen sollen, ist die Wahl des Vorsitzenden auf einem Landesparteitag am 2. Oktober vorgesehen. Ex-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) tritt wegen der schweren Wahlniederlage vom 9. Mai nicht wieder für den CDU-Landesvorsitz an.
Für das Amt des Landesvorsitzenden werden seit Wochen unter anderem NRW-CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid, der frühere Landesminister Armin Laschet sowie Bundesumweltminister Norbert Röttgen gehandelt. Die Christdemokraten in NRW sind mit rund 160 000 Mitgliedern der stärkste Landesverband der CDU. (ddp)