Berlin. .
In Sachen Kundenfreundlichkeit hat sich nichts getan: Verbraucherschützer haben erneut die Anlageberatung von Banken getestet und kommen zu einem verheerenden Ergebnis. Keine einzige Bank erhielt die Note „gut“ oder „sehr gut“.
Die Beratung privater Investoren in Banken ist nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest in vielen Fällen „jämmerlich“. Nach wie vor erkundigten sich viele Berater nicht nach den finanziellen und persönlichen Verhältnissen ihrer Kunden und missachteten damit elementare Grundregeln der Beratung, teilten die Verbraucherschützer am Dienstag in Berlin mit. Die Berater seien vielfach auch ihrer Pflicht zur Aushändigung eines Beratungsprotokolls nicht nachgekommen.
In der Untersuchung der Organisation erhielten sechs von 21 Kreditinstituten die Note „mangelhaft“, als beste Note verteilten die Prüfer der Zeitschrift „Finanztest“ eine 3,1. Damit sei das Ergebnis der Untersuchung „noch verheerender“ ausgefallen als beim vorangegangenen Test Ende vergangenen Jahres, erklärten die Tester. „Die Blamage geht weiter“, sagte „Finanztest“-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen.
Verbraucherverband fordert effektive Kontrollen
Man könne sich einfach nicht auf einen Bankberater verlassen, erklärte der Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Gerd Billen. Nach diesem Test entpuppten sich die öffentlichen Bekundungen der Banken, ihre Prozesse verbessert und sich dem Ziel einer langfristigen Kundenbindung verschrieben zu haben, als leere Worthülsen. „Ohne die Abkehr von der provisionsgetriebenen Beratung, ohne klare gesetzliche Vorgaben und effektive Kontrollen durch die Finanzaufsicht wird sich an der Qualität der Anlageberatung durch Banken und Finanzvermittler nichts ändern“, sagte Billen. (rtr/afp)