München.

Sind die goldenen Zeiten für Manager vorbei? Ein DAX-Vorstand verdiente letztes „nur noch“ 60-mal soviel wie seine Angestellten. Im Vorjahr war es noch das 81-fache. Schwacher Trost: Einzelne Top-Manager kriegen immer noch deutlich mehr.

Der Gehaltsabstand zwischen den Vorstandschefs der DAX-Konzerne und ihren Belegschaften hat sich im vergangenen Jahr verringert: 2009 erhielten die Vorstandsvorsitzenden im Schnitt das 69-Fache der durchschnittlichen Personalkosten ihrer Mitarbeiter, wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet. Im Vorjahr verdienten sie noch das 81-Fache, ermittelte der Berliner Hochschullehrer Joachim Schwalbach für das Magazin.

7 der 30 Spitzenmanager erhielten mehr als das Hundertfache. Dazu zählen VW-Chef Martin Winterkorn (152-fach), RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann (141-fach), Metro-Chef Eckhard Cordes (135), sowie die Konzernlenker von Linde (129), adidas (124), Siemens (117), und Deutsche Post (111). Nach Schwalbachs Analyse gibt es in der Autoindustrie große Unterschiede in der Bezahlung der Chefmanager. So beläuft sich die Vergütung für BMW-Chef Norbert Reithofer auf das 38-Fache der Durchschnittskosten seiner Mitarbeiter. Daimler-Chef Zetsche erhielt 2009 hingegen das 80-Fache. Dieses Gefälle existiere trotz der neuen Vorschrift des Gesetzgebers von 2009, wonach die Vorstandsgehälter die branchenübliche Vergütung nicht übersteigen dürften. (ddp)