Brüssel. .
Die Zeit der Massenkeulungen von Kühen ist längst vorbei. Derzeit erkranken in Europa nur noch wenige Tiere an BSE. Deshalb will die EU-Kommission die Sicherheitsregeln für die Fütterung jetzt lockern.
Die Bilder der Massenkeulungen von Kühen, die kaum mehr die Kraft haben, aufrecht zu stehen, sind erfreulicherweise Vergangenheit in Europa. „Dank strenger umfassender EU-Maßnahmen stehen wir endlich kurz vor der Tilgung dieser Seuche in der Union“, erklärt EU-Gesundheitskommissar John Dalli.
Die Zahl der Fälle, bei denen die Krankheit BSE entdeckt wurde, ist von mehr als 37000 Anfang der Neunziger Jahre über knapp 2000 zur Jahrtausendwende auf zuletzt nur noch 67 Tiere gesunken. Die meisten dieser Tiere wurden in spanischen, französischen und britischen Herden angetroffen, nur zwei in Deutschland. Bei allen europäischen Fällen handele es sich um alte Rinder, die sich bereits vor einem Jahrzehnt angesteckt hätten, erläutern EU-Beamte und beruhigen: „Neue Infektionen von jungen Tieren sind uns nicht bekannt“.
Weil der Rinderwahn weitgehend gebannt ist, plädiert die EU-Kommission dafür, einige der strengen Sicherheitsauflagen zu lockern. Konkret heißt das zum Beispiel, dass Brüssel wieder die Verfütterung von Tiermehl aus Geflügel an Schweine erlauben will. Allerdings soll das Verbot der Verfütterung an ein und dieselbe Tierart aufrecht erhalten bleiben – das Tiermehl von Schweinen darf auch weiterhin nicht an Ferkel gegeben werden. Bei der Entscheidung über die Lockerung der Vorgaben solle der Schutz von Umwelt und Gesundheit jedoch weiterhin oberste Priorität haben.