Rein inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln. Dieser Satz mag grammatikalisch etwas daneben sein, dafür beschreibt er aber anschaulich das, was sich derzeit in der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik abspielt.
Hatte Schwarz-Gelb eben erst die Kopfnoten eingeführt – Rot-Grün verbannt sie wieder vom Zeugnis. Wurden die Grundschulbezirke von CDU und FDP gekippt – SPD und Grüne ziehen die Grenzen neu. Flossen die Gelder aus den Studiengebühren in die Unis – die künftige Minderheitsregierung streicht die Beiträge kurzerhand wieder.
Man kann über all diese Punkte streiten; klar ist jedoch, dass die Verlässlichkeit auf der Strecke bleibt. Dabei braucht die Schulpolitik ein hohes Maß an Kontinuität und Planungssicherheit. In Schulen, in denen vor allem Unsicherheit herrscht, leidet unweigerlich die Qualität des Unterrichts.
Die Pläne, die die angehenden Koalitionäre von SPD und Grünen präsentieren, zeigen aber auch, dass beide Parteien die ganz große Kehrtwende in der Schulpolitik zumindest vorerst scheuen. Bei der Gemeinschaftsschule gibt es nur Modellversuche, bei Schulbezirken und Turbo-Abi bleibt es den Kommunen überlassen, welchen Weg sie gehen. Man kann das Vielfalt nennen. Oder aber das Weiterschieben des Schwarzen Peters.