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Das Ruhrgebiet ist für den Kampf um Fachkräfte schlecht gerüstet. Das belegt eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen. Andere Ballungsräume sind demnach für kluge Köpfe deutlich attraktiver.

Der Fachkräftemangel wird immer größer. Doch im Wettbewerb der Regionen um kluge Köpfe ist das Ruhrgebiet schlecht aufgestellt. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Andere Ballungsräume wirken demnach auf Hochqualifizierte deutlich attraktiver. Dringend benötigte Fachleute wandern aus - etwa ins Münsterland oder an den nördlichen Niederrhein.

Die Folgen sind verheerend: Einwohnerverlust und Überalterung könnten im Ruhrgebiet zu einer „Austrocknung der Qualifikationspotentiale“ führen, warnen die Forscher. Zurzeit würden Engpässe etwa im Ingenieursarbeitsmarkt oder in Metallberufen noch durch die Finanz- und Wirtschaftskrise überdeckt, sagt IAQ-Experte Michael Böckler. Doch ab 2013 werde der Fachkräftemangel in einzelnen Regionen und Branchen zum ernsten Problem.

Nördliches Ruhrgebiet besonders betroffen

Vor allem Teile des nördlichen Ruhrgebiets werden zunehmend abgehängt. „In einigen vor allem sozial benachteiligten Wohngebieten bündeln sich Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut, unterschiedliche kulturelle Milieus, hohe Zahlen an nicht-deutschsprachigen Kindern und ein geringes Bildungsniveau der Eltern“, sagt Böckler.

Der Appell der Forscher ist klar: Das Ruhrgebiet müsse dringend aktiv werden. Insbesondere die Bereiche des lebenslangen Lernens – von der Früh- bis zur Migrantenförderung – müssten ausgebaut werden. (meb)