New York. .
Knapp zwei Monate nach dem gescheiterten Anschlag amTimes Square in New York hat der mutmaßliche Attentäter vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Der in Pakistan geborene Täter bekannte sich zu allen zehn Anklagepunkten.
Knapp zwei Monate nach dem versuchten Anschlag am New Yorker Times Square hat sich der mutmaßliche Attentäter in allen Anklagepunkten für schuldig bekannt. Er sei „100 Mal schuldig“, sagte Faisal Shazad am Montag vor einem New Yorker Bundesgericht und drohte mit weiteren Anschlägen gegen die USA. Shazad ist in zehn Punkten angeklagt, unter anderem wegen Terrorismus und des versuchten Einsatzes einer Massenvernichtungswaffe.
Dem 30-jährigen US-Bürger pakistanischer Herkunft wird vorgeworfen, am Abend des 1. Mai versucht zu haben, am Times Square im Zentrum New Yorks eine selbstgebaute Bombe zur Explosion zu bringen. Der in einem Auto versteckte Sprengsatz wurde aber rechtzeitig entdeckt. Ein Straßenverkäufer alarmierte die Polizei, nachdem er aus dem Fahrzeug Rauch steigen sah. Shazad wurde zwei Tage später nach einer Großfahndung in New York in einem startbereiten Linienflugzeug mit Ziel Dubai festgenommen.
„Ich plädiere auf 100 Mal schuldig“, sagte Shazad vor Gericht. „Denn solange die USA sich nicht aus Afghanistan und dem Irak zurückziehen, solange sie nicht aufhören, Somalia, Pakistan und den Jemen mit Drohnen zu bombardieren und muslimische Länder zu attackieren, werden wir die USA angreifen.“
In Taliban-Hochburg ausgebildet
Auf die Frage der Richterin Miriam Cedarbaum, warum er unschuldige US-Bürger habe töten wollen, antwortete er ohne ein Zeichen der Reue: „Sie greifen mit ihren Drohnen Kinder in Afghanistan an. Was ich getan habe ist meiner Ansicht nach kein Verbrechen. Ich weiß, dass es gegen die Gesetze der Vereinigten Staaten verstößt, aber mich interessieren die Gesetze der Vereinigten Staaten nicht.“
Eigenen Angaben zufolge wurde Shazad 40 Tage lang in der pakistanischen Unruheregion Waziristan, einer Hochburg der Taliban und des Terrornetzwerks El Kaida, im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet. Vor Gericht bezeichnete er sich als Einzeltäter. Er habe den Anschlag allein geplant und ausgeführt. „Niemand hat mir geholfen.“ Die Anklage geht hingegen davon aus, dass Shazad von einem unbekannten Komplizen in Pakistan zwei Zahlungen über 12.000 Dollar (9.700 Euro) erhielt, mit denen er sich in den USA eine Pistole und den Wagen kaufte, in dem er seine Bombe platzierte.
Shazad wurde als Sohn eines Offiziers der Luftwaffe in Pakistan geboren, er kam mit 18 Jahren zum Studium in die USA. Später wurde er eingebürgert. Er arbeitete sechs Jahre lang in der Buchhaltung und in der Finanzabteilung eines US-Kosmetikunternehmens.
Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Nach US-Recht könnte das Strafmaß aufgrund seines Schuldeingeständnisses jedoch gekürzt werden. Die Staatsanwaltschaft betonte, es habe keine Absprache mit Shazad über ein Geständnis gegeben. Wegen des Schuldeingeständnisses ist ein weiterer Prozess überflüssig. Das Urteil wird für Oktober erwartet. (afp)