Berlin. .

Tausende Apple-Fans stürmen zum Start des iPads weltweit die Läden. Vor den deutschen Geschäften bildeten sich Freitagmorgen teils lange Schlangen. Und die Konkurrenz schläft nicht.

Der von Fans des US-Computerkonzerns Apple lang ersehnte neue Minicomputer iPad ist am Freitag auch in Deutschland in die Läden gekommen. Vor den Apple-Geschäften und Läden des Apple-Verkäufers Gravis bildeten sich teils schon vor der Öffnung Schlangen. Deutlich größer war der Ansturm aber in anderen Ländern, wo sich in der Nacht vor dem internationalen iPad-Verkaufsstart teils tausende Menschen vor den Läden versammelten.

In Frankfurt am Main standen am Freitagmorgen im Apple-Laden mehrere Dutzend Interessenten für ein iPad Schlange. Mitarbeiter des US-Konzerns in blauen Hemden bejubelten im Spalier jeden Käufer, der den Laden verließ. In Berlin standen die Menschen schon vor der Öffnung bei Gravis Schlange, rund 70 Apple-Fans drängten sich an der Kasse und kauften teils gleich mehrere Geräte. Die meisten hatten das iPad bereits vorbestellt - und packten es noch im Laden aus, um es sofort auszuprobieren.

Trotz des Gedränges in einigen Läden - die Nachfrage in Deutschland war bei weitem nicht mit dem Ansturm in den USA zu vergleichen, wo Apple-Fans zum Verkaufsstart im April die ganze Nacht vor den Läden campiert hatten. Auch in Australien war die Nachfrage groß: In Sidney etwa bildete sich schon früh in der Nacht eine mehrere hundert Meter lange Schlange vor dem Apple-Geschäft.

Ähnlich in der japanischen Hauptstadt Tokio, wo tausende Apple-Fans vor den Filialen des US-Computerkonzerns und des Mobilfunkunternehmens Softbank ausharrten, um eines der ersten iPads zu ergattern. „Ab jetzt werden wir das iPhone in der rechten und den iPad in der linken Hand halten, wie auch die Samurai ihre beiden Säbel schwingen“, sagte Softbank-Chef Masayoshi Son, dessen Unternehmen exklusiver Partner von Apple in Japan ist.

In Paris standen schon vor der Öffnung hunderte Fans vor dem Apple-Laden in der Einkaufspassage unter dem berühmten Museum Louvre Schlange. In London hatten sich bereits gegen drei Uhr nachts mehrere Dutzend vor dem dortigen Apple-Geschäft versammelt. Auch in der Schweiz, Italien, Spanien und Kanada, wo der neue Verkaufsschlager des Apple-Konzerns ebenfalls seit Freitag zu kaufen ist, hatten sich die härtesten Fans schon früh vor den Geschäften angestellt.

Bislang war das iPad nur in den USA erhältlich, wo es reißenden Absatz findet: Über eine Million Exemplare verkaufte Apple allein im ersten Monat nach dem Verkaufsstart. Eigentlich hatte das iPad international bereits Ende April in den Handel kommen sollen - die Nachfrage in den USA war dann aber so groß, dass Apple nicht ausreichend Geräte anbieten konnte.

Der Apple-Tablet-PC ist etwa so groß wie ein DIN-A4-Blatt und wird über einen berührungsempfindlichen Bildschirm bedient. Das iPad soll eine neue Klasse von Geräten schaffen - zwischen Smartphone und Computer. Gedacht ist das Gerät vor allem zur mobilen Unterhaltung: Die Besitzer können darauf Musik hören, Filme ansehen, spielen und Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften lesen. Das Schreiben von E-Mails und das Surfen im Internet sind aber genauso möglich wie das Bearbeiten von Dokumenten in einer Office-Software.

In den kommenden Monaten dürfte gleich eine ganze Reihe von Konkurrenzprodukten zum iPad auf den Markt kommen: Der Computerbauer HP hatte schon vor Apple ein Gerät namens Slate angekündigt, auch Konkurrent Dell will einen Tablet-PC verkaufen. Das deutsche Unternehmen Neofonie hat ebenfalls einen flachen Minicomputer angekündigt, Berichten zufolge plant zudem der Aldi-Lieferant Medion ein solches Gerät. (afp)