Belgrad. .

Die Familie des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic will den früheren Militärchef der bosnischen Serben für tot erklären. Beim Kriegsverbrechertribunal in Den Haag glaubt man indes nicht, dass Mladic tot ist.

Die Familie des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic will den früheren Militärchef der bosnischen Serben für tot erklären lassen. Der Anwalt der Familie stellte am Mittwoch einen entsprechenden Antrag bei einem Gericht in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die Angehörigen hätten seit Jahren nichts mehr von Mladic gehört, sagte Milos Saljic. Außerdem habe sich der Exgeneral in schlechter gesundheitlicher Verfassung befunden.

Beim Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist man aber davon überzeugt, dass Mladic nicht tot ist und sich in Serbien versteckt hält. Dort wird er noch immer von Nationalisten als Kriegsheld verehrt. Mladic ist seit 1995 auf der Flucht vor dem Haager Tribunal. Dort ist er wegen des Massakers an 8.000 Muslimen in Srebrenica und anderer Straftaten während des Bosnienkriegs angeklagt. (apn)