Moskau. .

In Russland droht erneut ein Streit um Erdgas. Der russische Präsident Dimitri Medwedew stellte Weißrussland am Dienstag ein Ultimatum. Der Staat schulde dem Konzern Gazprom 200 Millionen Dollar für Gas-Lieferungen.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat Weißrussland ein fünftägiges Ultimatum zur Zahlung seiner Gasschulden gestellt. Sollte der Nachbarstaat bis dahin keinen Vorschlag unterbreitet haben, wie er die Außenstände in kürzester Zeit begleichen könne, müssten „strenge Maßnahmen“ ergriffen werden, sagte Medwedew am Dienstag bei einem vom Fernsehen übertragenen Treffen mit dem Chef des russischen Energieriesen Gazprom, Alexej Miller. Weißrussland schuldet Gazprom 200 Millionen Dollar für Gaslieferungen seit Januar. Miller drohte, die Lieferungen nun im Verhältnis zu den Außenständen zu reduzieren.

Erst im Januar hatten sich Russland und Weißrussland nach monatelangem Streit um den Gaspreis auf einen neuen Liefervertrag geeinigt. Im Januar 2007 hatte der Streit zwischen beiden Ländern zu einem mehrtägigen Lieferstopp geführt, der auch Deutschland und andere europäische Länder betroffen hatte - sie erhielten kein russisches Öl mehr durch die Pipeline „Druschba“ (Freundschaft), Raffinerien mussten ihre Produktion herunterfahren. Minsk wehrte sich damals vor allem gegen einen von Moskau geforderten Zoll auf das Öl. (afp)