Köln. .

„Germany“s Next Topmodel“ hat nach Angaben von Chefjurorin eine „rassige Ausstrahlung“. Allerdings glänzte sie im Wettbewerb vor allem durch Zurückhaltung. Immerhin schauten 4,5 Millionen Menschen beim Finale zu.

Die 21-jährige Alisar aus Mattighofen hat beim Live-Finale der Sendung am Donnerstagabend vor 15000 Zuschauern die 18-jährige Schülerin Hanna hinter sich gelassen. Bei der Zwischenentscheidung war die 23-jährige Laura vorzeitig ausgeschieden. ProSieben erzielte mit der Sendung einen Marktanteil von 23,4 Prozent, bis zu 4,5 Millionen Zuschauer hatten das Finale verfolgt.

Ein Foto von der 1,78 Meter großen Alisar wird nun auf dem Titelfoto der deutschen „Cosmopolitan“ erscheinen, zudem warten Kampagnen im Wert von über 400 000 Euro auf die 21-Jährige. Chefjurorin Heidi Klum hatte Alisar, die syrische Wurzeln hat, eine „rassige“ Ausstrahlung und eine tolle Figur attestiert. Im Laufe der Show habe sie ihre Schüchternheit abgelegt, damit sei sie ein Vorbild für viele Mädchen, die nicht an sich glaubten, sagte Klum. „Das schüchterne Mädchen geht heute aufrecht durch die Welt - und das ist ein richtiges Happy End.“

Chamäleon mit und ohne Bob

Die drei Finalistinnen hatten sich während der gesamten Staffel höchst unterschiedlich präsentiert. Klum hatte Laura dafür gelobt, dass sie wie ein „Chamäleon“ in verschiedene Rollen schlüpfen könne. Die Mode-Studentin aus Düsseldorf hatte in der aktuellen Staffel die größte Veränderung erlebt. Ihre blonden langen Haare wurden zu einem kurzen brünetten Bob gestutzt, gegen Ende der Staffel erblondete sie wieder. Allerdings sagte Klum, sei die Studentin mit ihrem Ehrgeiz so manches Mal „über das Ziel hinausgeschossen“. Sie schied im Finale nach zwei Laufstegeinlagen aus.

Stattdessen fiel die Entscheidung zwischen zwei zurückhaltenden jungen Frauen. Hanna hatte sich wegen ihrer häufigen Tränenausbrüche in der Staffel bald den Beinamen „Sensibelchen“ verdient. Auch war sie sich ihres Potenzials nicht bewusst. „Ich find immer, dass alle anderen Mädchen die dabei sind, schöner sind als ich und ich denk mir immer, was treib ich nur hier?“ hatte die 18-Jährige aus der Nähe von Wesel einmal gesagt. Alisar hatte auf die Frage, wen sie im Finale sehe, nicht einmal sich selbst genannt. Doch sowohl ihre Gegnerinnen als auch das Publikum hatten sie zur Favoritin erkoren, unter anderem auch weil sie fünf Jobs ergattert hatte, darunter auch bei der Fashion Week in New York.

23000 Bewerberinnen

Schon beim ersten Auftritt bekam die 21-jährige Alisar den meisten Applaus der Finalistinnen. In sehr kurzen Kleidern, die passend zur Fußball-WM in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten waren, liefen die Mädchen über den Laufsteg. Bis dahin hatten die Zuschauer nahezu eine halbe Stunde warten müssen. Heidi Klum hatte sowohl ihren Auftritt als auch den ihrer Jurykollegen Kristian Schuller und Qualid „Q“ Ladraa zelebriert.

Anders als bei zahlreichen Castingformaten haben die Zuschauer bei „Germany“s Next Topmodel“ laut ProSieben keine Möglichkeit, das Ergebnis über eine Telefonabstimmung zu beeinflussen. Heidi Klum und ihre Jurykollegen Kristian Schuller und Qualid „Q“ Ladraa fällen die Entscheidung allein. Nach Senderangaben hatten sich mehr als 23 000 Mädchen beworben. Seit dem ersten Casting ließen die Finalistinnen über 1900 Mädchen hinter sich. Die fünfte Staffel hatten bis zum Finale laut ProSieben im Schnitt 17,6 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer verfolgt. Die Finalshow steigerte den durchschnittlichen Marktanteil auf 18,1 Prozent. Bereits vor dem Finale hatte ProSieben den Vertrag mit Klum verlängert, die Sendung wird also fortgesetzt - allerdings ohne Marketing-Experte „Q“. (ddp)